Trauer um Bürgermeister Volker Herzog

Völlig überraschend verstarb in der Nacht auf Freitag, 3. Februar 2023 Bürgermeister Volker Herzog. Noch am Donnerstag zuvor hatte er seine Abendtermine wahrgenommen und die Tagesordnungspunkte für die nächste Sitzung vorbereitet. Der studierte Dipl.-Politologe, geboren am 29. August 1962 in Artelshofen, war seit 1996 Bürgermeister der Gemeinde Vorra und viermal in diesem Amt, zuletzt 2020 mit jeweils großem Vorsprung wiedergewählt worden. Seiner Ehefrau Ulrike, seinen Töchtern Anna-Lena und Marie-Theresa sowie allen Angehörigen gilt unsere herzliche und aufrichtige Anteilnahme.

Eine Woche später, am Freitag 10. Februar fand in der Vorraer Marienkirche eine von Pfarrer Björn Schukat gestaltete Trauerfeier statt. Gekommen waren um Abschied zu nehmen zahlreiche Vertreter/-innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Vereinen und Verbänden und viele Freunde und Bekannte aus Nah und Fern. Stellvertretend für alle Trauergäste seien hier Unterfrankens Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann, ein ehemaliger Vorraer und enger Freund des Verstorbenen, CSU-MdL Norbert Dünkel, Bezirkstagspräsident und Landrat Armin Kroder, begleitet von Altlandrat Helmut Reich sowie für nahezu alle anwesenden Landkreisbürgermeister/-innen Robert Ilg, Hersbruck und VG-Vorsitzender Herbert Seitz, Velden, erwähnt.

 

Nach 2. Bürgermeister Thomas Prechtel hatten sich Landrat Armin Kroder, FF-Vorstand Florian Seitz, SPD-OV Wolfgang Schwarm und Schützenmeister Klaus Poppendörfer (für alle Vereine) in die Liste der Trauerredner eingetragen. Und mit ergreifenden und sehr persönlichen Worten schilderte Pfarrer Björn Schukat den Werdegang des Verstorbenen.

 

Wir dokumentieren an dieser Stelle die einzelnen Reden in Auszügen:

 

2. Bürgermeister Thomas Prechtel:

 

„Liebe Ulli, liebe Anna-Lena und liebe Marie-Therese,

liebe Familienangehörige, sehr geehrte Trauergäste,

wir sind heute Nachmittag hier in der Marienkirche zu Vorra zusammen gekommen, um vom 1. Bürgermeister Volker Herzog Abschied zu nehmen. Völlig überraschend und für uns alle unerwartet, verstarb er am vergangenen Freitag hier in Vorra. Sein Tod hat weit über die Gemeindegrenzen hinaus große Trauer und Betroffenheit ausgelöst.

In diesen schweren Stunden gilt unser Mitgefühl zu allererst der Familie von Volker, die einen geliebten Menschen verloren hat. Ich wünsche Dir, liebe Ulli sowie Euch liebe Anna-Lena und liebe Marie, viel Kraft und den notwendigen Beistand, den ihr sicherlich in der Familie und bei Freunden finden werdet. Vielleicht spendet aber auch die überwältigende Anteilnahme an Volkers Tod, die wir jetzt und hier erleben dürfen, Euch ein wenig Trost. Sie macht deutlich, welch große Wertschätzung ihm die Menschen entgegen bringen.

Im Namen der Gemeinde Vorra, der Verwaltungsgemeinschaft Velden mit ihren Bürgermeistern und Verwaltungsräten, des Vorraer Gemeinderates und aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde und Verwaltungsgemeinschaft sowie der gesamten Bürgerschaft drücke ich Euch unsere tiefe Anteilnahme aus. Vorra verliert mit Volker Herzog eine außergewöhnliche Persönlichkeit und einen kompetenten Bürgermeister, der mit unglaublichem Engagement, mit Herz und Verstand in unserer Gemeinde gelebt und gewirkt hat. Er war Visionär und Lokalpolitiker gleichermaßen und hat sich im Kollegenkreis der Bürgermeister und darüber hinaus ein hohes Maß an Respekt verdient.

Nach Abitur und Grundwehrdienst studierte er zunächst Politikwissenschaften in Bamberg. Leider hatte er mit dem Schwerpunkt „Ostpolitik“ auf das falsche Pferd gesetzt, denn im Zuge von Glasnost und Perestroyka und der damit verbundenen Wende veränderte sich die Welt zu diesem Zeitpunkt komplett. Doch er ließ sich nicht entmutigen, begann eine Lehre im Maurerhandwerk und arbeitete bis zum Beginn der Bürgermeistertätigkeit im Baugewerbe.

Im Zuge zur Aufstellung zu den Kommunalwahlen 1996 bewarb sich Volker Herzog um das Amt des 1. Bürgermeisters. Ich weiß noch allzu gut, über die teilweise sehr abfälligen Bemerkungen aus den verschiedensten Reihen der Bürgerschaft über seine Person. „Was wollt ihr denn mit einem Rocker, einen in Lederhose … und einen Ohrring hat er zudem auch noch!“ Wir aber wussten damals schon, welchen intelligenten, sachlichen und geradlinigen Menschen wir in unseren Reihen hatten. Er hat die Bürgermeisterwahl 1996 gewonnen, trotz Ohrring und Lederhose! Ebenso fuhr er bei den Kommunalwahlen 2002, 2008, 2014 und zuletzt 2020 Erfolge ein und konnte immer wieder den Rathaussessel verteidigen.

Er war somit nicht nur dienstältester Bürgermeister der Gemeinde Vorra und in der VG, sondern im ganzen Landkreis Nürnberger Land. Ferner war er von 2002 – 2014 im Kreistag des Landkreises Nürnberger Land vertreten. Ob das Amt des Bürgermeisters sein Traumberuf war – wir wissen es nicht. Gelebt jedenfalls hat er es und so kannten wir ihn auch. Und oftmals brannte das Licht in seiner Amtsstube länger, als das in der gegenüber liegenden Pizzeria Toni.

Unter der Vielzahl der von ihm und durch ihn verwirklichten und umgesetzten Projekte  möchte ich jedoch den Ankauf und Ausbau der Pegnitzinsel mit der Errichtung des dazugehörigen Inselcafés nennen. Innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft konnten mit ihm, insbesondere im Schulwesen, immer gute und zukunftsweisende Entscheidungen getroffen werden. Das jüngste gemeinsame Projekt der drei Mitgliedsgemeinden, den Naturkinderkindergarten in Vorra, hat Volker Herzog mit initiiert, federführend bearbeitet und mit sehr viel persönlichem Engagement begleitet.

Für mich selber war Volker oftmals ein wichtiger Ratgeber, ein vertrauensvoller und loyaler Weggeführte. Ich konnte mich auf ihn verlassen. Das ist in der kommunalpolitischen Arbeit viel wert und ich möchte mich hier und heute nochmals bei ihm bedanken, dass ich an seiner Seite die Entwicklung der Gemeinde Vorra fast 27 Jahre als 2. Bürgermeister mitgestalten durfte. Er hat unglaublich viel geleistet, voraus- und quergedacht. Er war Visionär, er war Profi in der Erörterung von Themen – immer mit dem Blick aufs Machbare.

In der Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat erwarb sich Volker Herzog das uneingeschränkte Vertrauen des Gremiums. Er war stets offen und ehrlich und legte den Fokus auf das Wesentliche und Machbare. Er wollte keine Probleme beschreiben, sondern Lösungswege aufzeigen, um auch die politisch Andersdenkenden mitzunehmen.

Liebe Ulli, liebe Anna-Lena und Marie, ihr könnt stolz sein auf Alles was Dein Mann, was Euer Vater für die Gemeinde Vorra geleistet hat.

Sein Name wird immer mit Vorra verbunden bleiben!“

 

 

Bezirkstagspräsident und Landrat Armin Kroder:

 

„…… am vergangenen Freitagmorgen klingelte mein Telefon, Bürgermeister Herbert Seitz ruft an, völlig aufgelöst: Volker Herzog sei heute Nacht gestorben! Diese wirklich unglaubliche Nachricht traf uns wie der Blitz aus heiterem Himmel.

Am Nachmittag dieses Freitags war eigentlich die Eröffnung des sehr lange und insbesondere auch von Bürgermeister Volker Herzog vorangetriebenen Familienstützpunkts als Kreiseinrichtung für die Hersbrucker Schweiz geplant …

Und heute, eine Woche später, sind wir hier zusammen, um von Volke Herzog Abschied zu nehmen. Immer noch wie vom Donner gerührt, das ist alles unfassbar! Beim Schreiben dieser Zeilen blicke ich auf ein Foto, zusammen mit Volker Herzog und Regierungspräsident Eugen Ehmann, das bei der 1000-Jahr-Feier entstand.

Volker Herzog war für uns – ich darf für alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Landkreises Nürnberger Land sprechen – ein wertvoller Kollege, wunderbarer Mensch und für mich mit seiner ruhigen verbindlichen und freundlichen Art ein echtes Vorbild. Seine hohen Verdienste um „seine“ Gemeinde hat der 2. Bürgermeister absolut berechtigt lobend und erinnern vorgetragen.

Auf Kreisebene war Volker vom 1. Mai 2002 bis zum 30. April 2014 Mitglied des Kreistages, des Bauausschusses, des Kreisentwicklungsausschusses und des Jugendhilfe- und Sozialausschusses. … Dafür sind wir – dafür bin ich – sehr dankbar!

Politik ist etwa nicht nur das, was man macht, sondern ganz besonders auch das, was man eben nicht macht. Und in schwierigen Lagen wird für alle sicht- und spürbar, wer aus welchem Holz geschnitzt ist.

 

Eine Situation möchte ich hervorheben:

In der Nacht zum 12. Dezember 2014 brannte eine Asylbewerberunterkunft, in der bald Menschen einziehen sollten. Wegen Hakenkreuzen und ausländerfeindlichen Parolen musste anfangs vor diesem Hintergrund ausgegangen werden. – Und Bürgermeister Volker Herzog stand plötzlich im Sturm politischer und medialer Anforderungen von nationaler Tragweite. In dieser Lage bewahrte unser Bürgermeister die Ruhe, blieb authentisch und kommunikativ stark. Auch das trug dazu bei, dass Vorra zu recht nicht gebrandmarkt wurde! …. Und die wirklichen Ermittlungen ergaben dann auch, dass es um einen versuchten Versicherungsbetrug mit Ablenkungsmanöver ging.

Volker Herzog hat als Dipl.-Politologe, als Politiker und Mensch die Gemeinde Vorra und unserem Landkreis Nürnberger Land ganz entscheidend positiv mitgestaltet, dafür sind wir sehr dankbar!

 

Der Tod von Volker ist für uns ein großer Schock, wir müssen heute plötzlich und tief traurig Abschied nehmen. … Liebe Familie, liebe Angehörige, liebe Trauergemeinde, im Namen des Landkreises und seiner Gemeinden, im Namen meines Vorgängers Helmut Reich und ganz persönlich spreche ich Ihnen unsere aufrichtige Anteilnahme aus. Wir spüren den schweren Verlust, der Sie getroffen hat und wünschen Ihnen viel Kraft und Gottes Beistand, um Ihre tiefe Trauer zu bewältigen.“

VOLKER, RUHE IN FRIEDEN!

 

 

Florian Seitz, 1. Vorstand FF Vorra:

 

„ …. Fassungslos und zutiefst betroffen haben wir vom plötzlichen Tod von Volker Herzog erfahren. Sein Tod hat weit über die Gemeindegrenzen hinaus große Trauer und Betroffenheit ausgelöst.

In diesen schweren Stunden gilt unser Mitgefühl zuallererst der Familie von Volker Herzog, die einen geliebten Menschen verloren hat. …. Vielleicht spendet die überwältigende Anteilnahme an Volkers Tod, die wir derzeit überall erleben, ein wenig Trost. Sie macht auch deutlich, welch große Wertschätzung die Menschen ihm entgegengebracht haben. …. Im Namen der Gemeindewehren Vorra, Artelshofen und Alfalter darf ich unsere tiefste Anteilnahme aussprechen.

Die Gemeindewehren verlieren mit Volker Herzog eine außergewöhnliche Persönlichkeit und einen kompetenten Bürgermeister, der mit unglaublichem Engagement, mit Herz und Verstand in der Gemeinde gelebt und gewirkt hat. Durch seine ruhige und besonnene Art hat er sich als Realpolitiker ein hohes Maß an Respekt und Vertrauen verdient. Für die Art und Weise, wie er wertschätzend auf jeden Menschen zuging und für jeden ein offenes Ohr hatte, genoss er auch über die Gemeindegrenzen hinaus große Hochachtung.

In den 27 Jahren seiner Amtszeit als 1. Bürgermeister hat sich Volker Herzog um das Löschwesen der Gemeinde Verdient gemacht. In enger und partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Wehren konnten zahlreiche Beschaffungen getätigt werden, darunter auch neue Fahrzeuge für die FF Artelshofen, Vorra und Alfalter. Auch die Unterstützung der vor rund 20 Jahren neu gegründeten First Responder Gruppe trug maßgeblich zur Verbesserung der medizinischen Versorgung im mittleren Pegnitztal bei.

Als Mitglied der FF Artelshofen war Volker von 1981 bis 2005 im aktiven Dienst tätig, von 1989 bis 2008 Schriftführer und Mitglied in der Vorstandschaft. Durch seine ruhige und besonnene Art war Volker ein geschätzter Kamerad und eine tragende Säule der Wehr.

 

Die Gemeinde verliert mit Volker Herzog eine außergewöhnliche Persönlichkeit, einen kompetenten Bürgermeister, einen Kameraden und Freund. Sein Name wird immer mit Vorra verbunden bleiben. …. Wir werden sein Andenken und seine Leistungen stets in Ehren halten und uns seiner mit Respekt und aufrichtiger Anerkennung gedenken“ … (Krankniederlegung)

 

 

Wolfgang Schwarm, Vorsitzender des SPD-OV Vorra:

 

„Tief erschüttert hat unseren SPD Ortsverein die Nachricht vom Ableben unseres ersten Bürgermeisters Volker Herzog. Mit Ihm verlieren wir nicht nur ein Mitglied, das 1986 mit 24 Jahren in die SPD eingetreten ist, sondern vielmehr einen aufrichtigen Menschen der sich in den vergangenen Jahren durch seine menschliche und stets rücksichtsvolle Art viel Anerkennung erworben hat.

Zur Kommunalwahl 1996 hatten wir mit Volker Herzog erstmals einen eigenen geeigneten jungen Kandidaten für das Amt des ersten Bürgermeisters. Mit 33 Jahren wurde er der jüngste Bürgermeister im Nürnberger Land und setzte sich da schon mit Weitsicht über die Parteigrenzen hinweg zum Wohlergehen für unsere Gemeinde ein. Seine soziale, empathische Art, die stets sein Handeln beeinflusste, spürte man unter anderem im Umgang seinen Mitbürgern und im Besonderen seinen Mitarbeiterinnen der Gemeindeverwaltung und den Mitarbeitern des Bauhofes gegenüber.

Gleichermaßen lag Ihm das Wohl von Kindern und Senioren sehr am Herzen. In all den Jahren bis Corona setzte er sich unter anderem dafür ein, dass wöchentlich das Gemeindemobil mit Fahrer für Einkäufe oder Arztbesuchen unseren Senioren zur Verfügung stand. Kindergarten, Hort und Schule waren Ihm neben allen anderen Aufgaben eines Bürgermeisters von Beginn an ein persönliches Anliegen und blieb für Ihn bis zuletzt eine Herzensangelegenheit.

Volker agierte und arbeitete eher im Hintergrund, -- vermied es gerne soweit es ihm Aufgrund seines Amtes möglich war, im Mittelpunkt zu stehen. Seine Stärken lagen vielmehr ….  in der Kommunalen Verwaltung. Seine Ausbildung als Mauerer half ihm sehr bei vielen seiner Entscheidungen. Diese Stärken setzte er mit all seiner Kraft steht’s zum Wohlergehen der Gemeinde erfolgreich ein. 

Bei all seinen dienstlichen Aufgaben war Volker immer darauf bedacht, dass alle Ortsteile der Gemeinde in der fortschreitenden, durchaus positiven Entwicklung gleichermaßen berücksichtigt wurden. Er hatte die Gabe, bei bestimmten Maßnahmen einen Schritt weiter zu denken. Mit seinen Blick für das besondere hat Volker für die Gemeinde viel bewirkt. Mit Insel und Café ist der Tagestourismus nach vielen Jahren wieder zurück in Vorra. 

Wir, die Mitglieder des SPD-Ortsvereins, die Fraktionsmitglieder des Gemeinderates sind dankbar und stolz zugleich, dass wir weit über die 26 Jahre hinaus mit Volker gemeinsam diesen Weg bis heute gehen durften.

Mit Ihm geht ein aufrichtiger Sozialdemokrat aus unserem Ortsverein und dem Unterbezirk im Nürnberger Land. Schweren Herzens nehmen wir heute Abschied von unserem Mitglied und Bürgermeister Volker Herzog. SPD-Fraktion, Mitglieder und Vorstandschaft werden Ihn in stetiger Erinnerung behalten.“

 

 

Klaus Poppendörfer, 1. Schützenmeister SGA (für alle Vereine):

 

„ … Es gibt Menschen, die schließt man gerne und besonders tief in sein Herz. - Mit Volker ist es uns so gegangen. Für einige von uns war Volker einst ein Spielkamerad, später Schulfreund, Beichtkamerad, Jugendfreund und für viele von uns ein überaus geschätzter Vereinskamerad.

Schon sehr früh, noch im Schulkind-Alter, schloss sich Volker – damals noch unterstützt von seinen Eltern – einzelnen Vereinen in der Gemeinde an. Im Laufe der Jahre wurden daraus 16 Mitgliedschaften in unseren Gemeinde-Vereinen und in der langen Zeit sind bei einigen durchaus mehr als 50 Jahre Zugehörigkeit zusammengekommen.

Die Vereine sind Volker immer sehr wichtig gewesen und das war gut für uns! Nach seiner Wahl zum Bürgermeister war es für Volker selbstverständlich, „seinen „ Vereinen ein verlässlicher Ansprechpartner zu bleiben, ein Ansprechpartner, dem man sich gerne anvertraute. Mit seiner ihm eigenen Art Dinge zu betrachten, Probleme anzugehen, Lösungen aufzuzeigen, Unterstützung zu geben, war Volker einzigartig. ….. Immer verständnisvoll und tolerant, immer eine offene Hand, ruhig bis gelassen, abwägend, ausdauernd, zielstrebig, konsequent …. Das war Volker, kurz gesagt „eine coole Socke!“.

Volker kann man nicht mit 1 zu 1 ersetzen! Was wir aber tun können, ist, in seinem Sinne weitermachen, und er schaut uns dabei zu und er wird stolz auf uns sein. – ADE VOLKER!

 

 

Predigt Pfarrer Björn Schukat:

 

„Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen!

Liebe Familie Herzog, verehrte Verwandte, Bekannte und Freunde von Volker Herzog – sehr geehrte Trauergemeinde!

Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, unserm Herrn.

Was ist das für eine Glaubensgewissheit, die der Apostel Paulus ausstrahlt! Nichts, absolut gar nichts kann uns trennen von Gott, sagt er, nicht einmal der größte Skandal unseres Lebens – der Tod. Komme, was da will: Die Liebe Gottes, so sagt Paulus, steht über allem drüber. Nichts ist mächtiger, kein Engel, keine wie auch immer geartete Macht, keine Kreatur – weder hier noch da. Wow, das ist beneidenswert, wenn man solche Worte mit Inbrunst aussprechen kann.

Aber ehrlich gesagt: Es gibt Phasen und Situationen in unser aller Leben, da wird diese Glaubensgewissheit mehr als brüchig. Zum einen natürlich, wenn man mit den täglichen Nachrichten konfrontiert wird, mit Krieg und Terror, mit Erdbeben und anderen Katastrophen. Zum anderen aber erschüttern uns Dinge im privaten Umfeld, die die paulinische Sicherheit auf eine harte Probe stellen. Und gerade angesichts dieses nach wie vor hinten und vorne nicht nachvollziehbaren Todes von Volker Herzog stellen sich eher Fragen ein wie: Warum? Warum muss das sein, dieses ganze Leid auf der Welt? Warum lässt Gott das zu? Ist dieser Gott überhaupt lieb? Und manchmal gipfeln solche Gedanken in der Frage: Gibt es Gott überhaupt?

Es gehört wohl beides zusammen in unserem Leben: Momente wie die des Paulus, Momente der tiefsten Überzeugung, der innigsten Gottesbegegnung, der allergrößten Sicherheit: Denn ich bin ich gewiss, dass nichts mich trennen kann von Gottes Liebe! Einerseits.

 

Alles hat seine Zeit – so heißt es an anderer Stelle in der Bibel. Die Zeit des höchsten Glücks und der größten Freude wechselt sich ab mit der Zeit des bitteren Leides und der tiefsten Trauer. Das gilt für uns alle hier. Und das galt auch für Volker Herzog.

Im August 1962, vor gut 60 Jahren also, wurde Volker als erstes Kind seiner Eltern Berta und Karl in Nürnberg geboren. Zusammen mit seiner jüngeren Schwester Ulla wuchs er in Artelshofen auf. Dort besuchte er auch die Grundschule, wechselte danach auf das Gymnasium in Hersbruck, machte seinen Grundwehrdienst mit der Reserveoffiziers-Laufbahn und studierte schließlich Politologie in Bamberg. Es war nicht so einfach, mit dem abgeschlossenen Studium eine Arbeit zu finden, weswegen Volker Herzog nach dem Studium eine Lehre zum Maurer begann, und zwar bei der Baufirma Gebhard in Düsselbach. Zu seinem profunden intellektuellen Wissen eignete er sich hier auch ganz bodenständiges Handwerkszeug an.

 

Bei der Firma Gebhard lernte er auch Sie kennen, Frau Herzog, die Sie während Ihres Architekturstudiums ein Praktikum in der Firma machten. Gemeinsam arbeiteten Sie auf diversen Baustellen der Umgebung, unterhielten sich viel und Sie beide merkten einfach: Das passt mit uns! Seit der Vorraer Kirwa 1992 waren Sie beide dann ein Paar, gingen gemeinsam durchs Leben und ergänzten auf ganz besondere Weise.

Das Jahr 1996 wurden dann ein ganz besonderes für Volker, für Sie beide und für ganz Vorra. Der damals amtierende Bürgermeister Fritz Kohl kandidierte bei den Neuwahlen nicht mehr, und die SPD schickte mit Volker Herzog einen ganz jungen Kandidaten ins Rennen. Tatsächlich wurde er gewählt und war mit 33 Jahren der damals jüngste Bürgermeister im ganzen Landkreis.

Allein die Tatsache, dass er insgesamt viermal wiedergewählt wurde als Bürgermeister, zeugt davon, dass seine Arbeit im Dorf und auch weit darüber hinaus über die Maßen anerkannt wurde. „Eine Periode mach ich noch!“ Diesen Satz hörte man öfters von ihm – für dieses Mal hätte das wohl endgültig gestimmt.

Zwei Jahre, nachdem Herr Herzog das erste Mal zum Bürgermeister gewählt worden war, änderte sich auch privat für ihn sehr viel. Denn 1998 heirateten Sie beide, Frau Herzog. Volker zog um, raus aus seinem Artelshöfer Elternhaus im Angerweg und zu Ihnen Am Roten Bühl 12. Und noch im gleichen Jahr kam Tochter Annalena auf die Welt, zwei Jahre später folgte Tochter Marie.

 

…. Natürlich war Volker vielbeschäftigt – neben seinem Amt als Bürgermeister war er auch zwei Perioden für die SPD im Kreistag gesessen. Und die Arbeit eines Bürgermeisters mit zahlreichen Sitzungen, Besprechungen, Bürozeiten, Ortsbegehungen, Vereinsfeiern und anderen Dingen ist natürlich sehr intensiv. Und trotzdem gelang es ihm, für euch als Familie der starke Mann zu sein, an dem man sich anlehnen konnte und von dem man wusste: Der macht das schon. „Ach, fragen wir doch mal den Volker, den Papa, den Opa – der hat schon eine Idee!“

Eure gemeinsamen Essens- und Kaffeetrinkens-Zeit, euer gemeinsames Meckern über manch Zustände in der Kommune oder woanders, das gemeinsame Holzmachen im Wald: All das hat euch zu einer engen Gemeinschaft zusammengeschweißt und es war einfach ein gutes Gefühl, solch einen Papa, solch einen Mann, solch einen Opa, solch einen Onkel zu haben. Volker kümmerte sich auch um Hund und Katz, die die Familie mit großem Eifer angeschafft hatten und bei denen die Arbeit dann doch an ihm hängen blieb. Der Garten war sein großes Refugium, hier holte er sich Kraft, hier arbeitete er mit Herzblut, und zuletzt legte er mit Enkelin Mia noch Teich samt Fischen an.

Natürlich war auch familiär manches nicht immer einfach gewesen – wo ist es das schon. Aber mit Volker hattet ihr jemanden, der den Laden zusammenhielt, der alle wieder in die Spur brachte, der der Fels in der Brandung war.

 

Bei aller Anstrengung, bei aller Arbeit, bei aller Herausforderung kann man also durchaus sagen, dass Volker Herzog sowohl im Dienst als auch privat viele gute und segensreiche Zeiten erlebte. Aber er musste auch manch schwere, manch sehr schwere Schicksalsschläge verkraften. So wie im Jahr 1992, als er auf dem Weg zur Kirwa in Enzendorf zusammen mit Schwester Ulla seinen Vater Karl tot auffand. Er war den beiden vorausgegangen und erlag auf der Straße seinen schweren Verletzungen nach einem Autounfall. In der Folgezeit kümmerte sich Volker aufopferungsvoll um seine schwerkranke Mutter und um seine kleine Schwester.

2017 starb sein Schwager Martin. Viel zu jung, ebenfalls überraschend und nur wenige Wochen vor der Konfirmation seiner Tochter Nina. Auch hier war Volker wieder da für seine Schwester und für seine Nichte und tat, was er konnte, um beide zu unterstützen. Dass dann auch noch seine Schwester Ulla 2020 kurz vor Weihnachten plötzlich und unerwartet verstarb – das kann man nicht fassen, das kann man nicht beschreiben, das passt auf keine Kuhhaut. Was für ein Schmerz in der ganzen Familie. Und letztlich war es doch immer wieder Volker, der anpackte, der motivierte, der dafür sorgte, dass es weiterging.

Was Volker Herzog also in all den Krisensituationen seines familiären Lebens auszeichnete, das zeigte er auch in seinem Amt als Bürgermeister: Durch seine große Ruhe, durch seine Bodenständigkeit, durch seine Besonnenheit brachte er Ordnung in manch ein Chaos. Er war der ruhende Pol in schwierigen Phasen und zeigte allen Menschen um ihn herum immer wieder Möglichkeiten, neue Wege zu entdecken. Diese wohltuende Gelassenheit bei gleichzeitiger Zielorientierung ist wohl mit sein größtes Vermächtnis – etwas, von dem wir uns alle eine große Scheibe abschneiden können.

 

Er war bei allen Diskussionen und Auseinandersetzungen, die es in seiner Position natürlich immer wieder gab und die auch mal kontrovers waren, ein äußerst beliebter Bürgermeister und Mensch. Einer, der sich nie in den Vordergrund stellen wollte, sondern einer, der seine Arbeit mit großen Fachwissen sauber und ordentlich aus der zweiten Reihe heraus versah. Hohe Anerkennung kam ihm aus allen Vereinen, von anderen Kommunen, aus dem Kreistag und anderswo her entgegen. Für seine Angestellten in der Gemeinde war er ein Chef, wie man ihn sich kaum besser vorstellen konnte. Für uns als Kirchengemeinde war er ein überaus verlässlicher Partner, der uns enorm große Unterstützung zukommen ließ – sei es im Friedhofswesen, in Bauangelegenheiten, im weiteren kirchlichen Leben oder vor allem bei allem, was mit dem Kindergarten zu tun hatte. Vollkommen kompromisslos unterstützte er uns in all diesen Bereichen – was für ein Segen für eine Gemeinde und eine Kirchengemeinde, solch einen Bürgermeister zu haben!

 

Am Donnerstag letzte Woche war langer Nachmittag im Rathaus. Volker Herzog dehnte diesen Nachmittag wie so oft in den Abend hinein aus, kam noch mit vielen Menschen ins Gespräch, erledigte seine Dinge routiniert; es war letztlich alles so wie immer. Niemand konnte auch nur ansatzweise erahnen, dass es sein letzter Tag gewesen sein sollte. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag starb Volker Herzog einen schnellen und vollkommen unerwarteten Tod. Neben all der geschilderten Dankbarkeit, die man für ihn empfindet, ist es nach wie vor eine große Schockstarre, die wir alle hier angesichts seines Todes verspüren. Und das wird wohl auch noch eine Zeitlang so bleiben.

Es ist unsere tiefe christliche Hoffnung, die uns jetzt bleibt neben all den guten Erinnerungen und der großen Dankbarkeit. Unsere tiefe christliche Hoffnung darauf, dass Herr Herzog jetzt schon angekommen ist in Gottes neuer Welt. Dass ihn dort wirklich nichts mehr trennen kann von Gottes Liebe, sondern dass er seinen Schöpfer schauen darf von Angesicht zu Angesicht, versöhnt mit allen und mit allem. Manch Päckchen, das er hier mit sich herumgetragen hat, ist von ihm genommen – und wir hoffen auch darauf, dass wir uns einst wiedersehen werden. Dort, in Gottes Neuer Welt. Möge es unser aller Schöpfer in seiner großen Gnade dem Volker Herzog und uns allen schenken. Amen!

 

Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen! –

Meine Zeit steht in deinen Händen!“

 

In einer beigefügten Power-Point-Präsentation finden sich viele Erinnerungen an das Wirken von und die Begegnungen mit Bürgermeister Volker Herzog – ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit!

 

 

Chronik aller Ortsteile ab 1972

1971

Durch Geländeankauf vom Freistaat Bayern ostwärts des Schlossparks in Vorra kann eine Verbands(Grund-)schule mit Hausmeisterwohnung und Turnhalle errichtet und am 1.12.71 der Bestimmung übergeben werden. So bleiben die Klassen 1 mit 4 in Vorra, die Klassen 5 mit 9 sind im Schulverband Hersbruck integriert; der Schulverband der drei bisherigen Gemeinden Alfalter, Vorra und Artelshofen war bereits im Jahre 1966 gegründet worden mit zwei Klassen in Alfalter, vier in Vorra und zwei in Artelshofen (1. mit 4 und 5/6). 

 

Herbert Jäger wird in einer Bürgerversammlung bis zu den Wahlen März 1972 kommissarischer Bürgermeister der noch eigenständigen Gemeinde Alfalter

 

Ausbau der Staatsstraße im Bereich Unterartelshofen mit teilweiser Ortsumgehung (Mühle)

1. Wahlperiode Gemeinderat 1972 - 1978
  • – Im Rahmen der bayernweiten Gemeindegebietsreform (Teil 1) erfolgt auf freiwilliger Basis zum 1. Januar der Zusammenschluss der bisherigen drei selbständigen Gemeinden Vorra, Artelshofen und Alfalter/Düsselbach zur Großgemeinde Vorra. Bürger in allen vier Orten hatten sich mehrheitlich auf vorangegangenen Versammlungen dafür ausgesprochen.
  • Bis 30. März führte Georg Pirner, bislang amtierender Bürgermeister in Vorra, die Amtsgeschäfte der Großgemeinde.
  • Bei den Gemeinderatswahlen am 12. März wird Richard Morner (Amtszeit insgesamt vom 1. Mai 1972 bis 30. April 1990), bislang Bürgermeister von Artelshofen, erster gewählter Bürgermeister der Großgemeinde. Er gewinnt die Stichwahl am 26. März gegen Stefan Berr, SPD und Christoph Kurz, CSU, beide Vorra.
  • Die zwölf Gemeinderäte sind: Karl Herzog, Ernst Heckel, Hans Raum (alle Artelshofen – Liste FW der Gemeinde Vorra), Dr. Ulrich Scholz, Georg Schlenk, Wilhelm Sauerbrey, Kurt Stief, Erhard Winter (alle Vorra – Liste FW und CSU für Gesamtgemeinde), Ludwig Polster (2. Bürgermeister), Stefan Berr, Leonhard Schlenk, Fritz Bauder (alle Vorra -Wählervereinigung Artelshofen-Düsselbach-Alfalter-Vorra und SPD)
  • Da der Ortsteil Alfalter nicht vertreten ist, erfolgt am 4. Mai die Wahl eines Ortssprechers, bei der Herbert Jäger mit21 von 37 Stimmen gewählt wird.
  • Im Zuge der Gebietsreform wird auch der Landkreis Hersbruck aufgelöst und bildet zukünftig zusammen mit dem Landkreis Lauf und Landkreis Nürnberg den Landkreis Nürnberger Land mit Sitz in Lauf a.d.Pegn.
  • In diesem Jahr sowie 1979 und 1984 wird durch das Pegnitztal je eine Erdgasfernleitung von Waidhaus über Eschenfelden, Hirschbach nach Nürnberg verlegt (Fernverbindung Russland – Frankreich). Das Gemeindegebiet ist von Vorra (Pfarrerberg, „Fichtig“) durch Pegnitztal bis Alfalter (Richtung Kleedorf) betroffen.
  • In Alfalter wird ein modernes FW-Gerätehauses mit Schlauchtrockenturm fertiggestellt, in Düsselbach die Bergstraße ausgebaut.
1973
  • Der Gesamt-Haushalt 1973 beträgt in Einnahmen und Ausgaben 1,2 Mill. DM.
  • Juni: Die FF Alfalter weiht ihr neues Gerätehaus ein.
  • Im Juli wird der Wanderparkplatz Düsselbach eröffnet.
  • Im August werden die drei ehemaligen Klassenzimmer im 1. Stock des Rathauses zu modernen Verwaltungsräumen plus Sitzungssaal umgebaut.
1974

1. Juli Einführung der Müllabfuhr in der Gesamtgemeinde eingeführt und die örtlichen "Müllkippen" aufgelöst. In Düsselbach wird ein Wanderparkplatz eingeweiht. In Artelshofen wird eine 2. Trafohauses für das FÜW auf der Schmitzleite errichtet. In Düsselbach wird ein Wanderparkplatz eingeweiht.

1975

Beginn des Neubaues der Ortsverbindungsstraße Artelshofen - Großmeinfeld in Artelshofen von der –žGasse" bis zum Steinbruch. Der Schmiedstadel" musste dabei abgebrochen werden.

 

1975 Bau Gemeindeverbindungsstraße Artelshofen GroßmeinfeldBildnachweis: Archiv Gemeinde Vorra

 

1975 Bau der Gemeindeverbindungsstraße in ArtelshofenBildnachweis: Archiv Gemeinde Vorra

 

Da das Feuerwehrhaus in Artelshofen 1970 dem Straßenbau zum Opfer fiel, wurde an die ehemalige FÜW Lagerhalle ein Neues gebaut.


Die Trafostation 1 am Eitrich wird vergrössert neu gebaut.

1976 - Jubiläumsjahr
  • 1000-Jahr-Feiern der Gemeindeteile Alfalter und Artelshofen: In Alfalter wird das Jubiläum vom 4. – 7. Juni gefeiert
  • Herausgabe des „Heimatbuch Alfalter – Düsselbach
  • in Artelshofen vom 3. – 12. September auf der Festwiese „Löcherhout“
  • Tobi Hacker und Peter Schramm erstellen die „Chronik von Artelshofen

Beide Chroniken sind in der Gemeinde noch vorrätig

1977
  • Der Schulverband Velden-Hartenstein-Vorra wird entsprechend der gleich lautenden Verwaltungsgemeinschaft (Vorgriff auf Gemeindegebietsreform Teil 2) ins Leben gerufen; Kinder aus der Gemeinde besuchen die 1. mit 4. Klasse in Vorra, die 5. Klasse in Hartenstein und die 6. mit 9. Klasse in Velden.
  • Die Pegnitzbrücke/Staatsstraße in der Ortsmitte von Vorra wird erneuert; der Verkehr wird über eine Behelfsbrücke auf Höhe Pegnitzinsel/Sägewerk Häberlein umgeleitet.
  • Neubau der Gemeindeverbindungsstraße Vorra - Hirschbach
  • Die Kunstmühle in Vorra wurde abgebrochen

1977 Abbruch KunstmühleBildnachweis: Archiv Gemeinde Vorra

2. Wahlperiode Gemeinderat 1978 – 1984

  • Die Gemeinderatswahlen bringen folgendes Ergebnis: Ludwig Polster (2. Bürgermeister), Fritz Schwarm, Hans Stiegler, Konrad Meier, (SPD), Georg Gebhard, Leonhard Amon, Kurt Stief, Georg Schlenk, Erhard Winter, Josef Hagner, (CSU), Erwin Häusler, Karl Herzog (FW),
  • Bürgermeister Richard Morner wird ohne Gegenkandidat widergewählt.
  • Zudem wird ab 1. Mai die Gemeinde Vorra Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Velden-Hartenstein-Vorra; Bürgermeister Richard Morner wird mit 5 zu 4 Stimmen bis 1984 zum 1. Vorsitzenden gewählt (Jede Mitgliedskommune hat 3 Sitze)
  • Das Buch „Vorra, ein Heimatbuch“ von Pfarrer Manfred Meyer wird herausgegeben.
  • Die ehemalige Kunstmühle an der Bahnhofstraße wird abgebrochen und Hotelier Otto Stiegler („Rotes Ross“) errichtet auf diesem Platz ein Wohnhaus und sowie Parkplätze.
  • In Unterartelshofen legt die Kirchengemeinde Artelshofen-Enzendorf einen zweiten Friedhof an.
1979
  • Die Unterführung der Staatsstraße zwischen Vorra und Düsselbach (Einmündung Sandbühlweg) wird südlich der bisherigen neu gebaut, dadurch wird die Kurve entschärft, die Fahrbahn verbreitert und die Durchfahrtshöhe vergrößert.
  • Auf gleicher Trasse wie 1972 wird eine weitere Erdgasleitung verlegt.
1980
  • Im Juni wird die südlich von Vorra eine neue Eisenbahnunterführung für die Staatsstraße eingeweiht.
  • Juli: Baubeginn der Kläranlage zwischen Alfalter und Düsselbach.

 

 

 

 

1980 Bahnhof Vorra - ModellBildnachweis: Archiv Gemeinde Vorra

Bahnhof Vorra

1981
  • Die Stromversorgung in Düsselbach wird von Freileitung auf Erdkabel umgestellt.
  • Die in der Steinbruchstraße seit langem nicht mehr im Betrieb stehenden Kalköfen (gegenüber Bahnhof) werden wegen Baufälligkeit abgebrochen.

Kalköfen Vorra

 

1981 Abbruch Kalköfen

1982
  • Im Ortsteil Vorra werden Straßennamen eingeführt, OT Artelshofen folgt. In den Ortsteilen Alfalter und Düsselbach lehnt die Bürgermehrheit laut Unterschriftenliste Straßennamen ab, die alten Hausnummern werden beibehalten.
  • Die Kläranlage für die Abwasserbeseitigung der Gesamtgemeinde wird zwischen Düsselbach und Alfalter in Betrieb genommen. Die Kosten für die Ortsnetze, den Hauptsammler und das Klärwerk belaufen sich auf ca. 12 Mill. D-Mark.

Kläranlage Vorra

 

  • In der Steinbruchstraße wird durch das FÜW die Trafostation 4 gebaut.

 

1983
  • Das Baugebiet "Badgrundstück" in Vorra (zukünftig Raiffeisenstraße) mit sieben Bauparzellen wird erschlossen – vormals Wald-Café mit Schwimmbad.
  • In Alfalter und in Vorra werden die Holzstege über die Pegnitz erneuert.
  • Das 1873/77 erbaute Bahnhofsgebäude samt Nebengebäude wird abgebrochen, Lagerhallen werden von örtlicher Baufirma genutzt. Daneben wird ein neues Stellwerk errichtet.

3. Wahlperiode Gemeinderat 1984 – 1990

  • Die Gemeinderatswahlen ergeben: Ludwig Polster (2. Bürgermeister), Stiegler Hans, Meier Konrad, Schwarm Fritz (Wählervereinigung Artelshofen, Vorra, Düsselbach, Alfalter und SPD), Schlenk Georg, Stief Kurt, Hagner Josef, Fuchs Siegfried, Seitz Rudolf (CSU/FW), Herzog Karl, Gebhard Peter, Häusler Erwin (Freie Wählergemeinschaft der Gemeinde Vorra)
  • Bürgermeister Richard Morner wird mit 66% wiedergewählt (Gegenkandidaten Siegfried Fuchs, CSU, 27 %, und Reimer Rudolf, Freie Rathausgruppe Vorra, 7 %)
  • Konrad Pruy, 1. Bürgermeister der Stadt Velden wird 1. Vorsitzender der VG.
  • Das Rathaus wird innen und außen komplett renoviert. In Artelshofen wird durch das FÜW die Trafostation 3 gebaut.
  • Im Zuge des Kanalbaues wird die Pegnitz in Vorra südlich der Brücke unterdükert und Rohre für Abwasser, Stromkabel und für die Wasserleitung nach Vorra eingelegt.
  • Auf derselben Trasse wie 1972 bzw. 1979 wird durch die Fa. Megal die 3. Erdgasleitung mit einem Durchmesser von 1 100 mm gebaut.
1985
  • Zum 1. Jan. zieht die Poststelle Vorra von der Poststraße in die Stöppacher Straße um.
  • Das Gebäude der Grundschule wird renoviert, die Flachdachbauten erhalten einen Dachstuhl. Die Hausmeisterwohnung wird umgebaut, diese mit einem Anbau versehen und für einen 1-zügigen Kindergarten hergerichtet - Inbetriebnahme durch die Kirchengemeinde ab August.
  • Im September erhält die Gemeinde Vorra ein eigenes Gemeindewappen, das dreigeteilt an die drei ehemaligen Gemeinden Vorra, Alfalter und Artelshofen erinnert; gestiftet von Bürgermeister Richard Morner. Ebenso wird das „Goldene Buch“ der Gemeinde angelegt.
  • In Vorra werden nach der Einführung der Straßennamen nunmehr Hausnummern vergeben.
  • Zur Verbesserung der Wasserversorgung für Vorra wird unterhalb des ehemaligen Steinbruchs eine Versuchsbohrung durchgeführt. Da diese nur eine geringe Förderleistung von ca. 2,5 l/sec. erbrachte, wurde die Suche eingestellt. Die Kosten lagen bei 150 000 D-Mark.
  • Der Flächennutzungsplan der Gemeinde sowie der Bebauungsplan Nr. 1 Vorra „Östlich des Schlossgartens“ werden genehmigt. Die Ortskanalisationen in Artelshofen und Alfalter werden fortgeführt.

 

Poststelle in Vorra

 

1986
  • Im Oktober erhält die Freiwillige Feuerwehr Vorra ein neues Löschfahrzeug, gestiftet von der Fabrikanten-Witwe Rita Schmidt.
1987
  • Jörg Freiherr von Holzschuher, Schlossherr zu Artelshofen, stiftet eine Amtskette für den Bürgermeister.
  • In Alfalter wird die Stromversorgung von Freileitungs-Dachständern auf Erdkabel umgestellt.

Bürgermeister Richard Morner

1988
  • Im September wird der Erweiterungsbau des Kindergartens übergeben, ab diesem Zeitpunkt wird er zweizügig geführt.
  • Der Ski-Club Artelshofen baut am Bahnhof Vorra zwei Tennisplätze.
1989
  • Im April wird im Rahmen eines Festaktes im Rathaussaal der Fabrikanten-Witwe Rita Schmidt die Ehrenbürgerschaft verliehen (Ehemann Karl Schmidt war Inhaber der FAUN-Werke, Familie hatte Landgut in der Steinbruchstraße)

08 - Ehrenbürgerin Rita Schmidt

 

  • Im Mai folgt die Einweihung des Feuerwehr-Gerätehauses in Vorra; der Platz wurde durch Umbau der ehemaligen Raiffeisenlagerhalle geschaffen; in dem Gebäude kommt zusätzlich der gemeindliche Bauhof unter.
  • Zur Sanierung der Wasserversorgung in Vorra, Düsselbach und Alfalter werden in Artelshofen, teils parallel zu der 1985 in Betonrohren verlegten Kanalleitung Gussrohre zur Buchenbergquelle Artelshofen („Südmundloch Rannastollen“) geführt; zukünftig wird die gesamte Gemeinde aus dieser Quelle Trinkwasser beziehen. Die Sanierung der Wasserversorgung der Gemeindeteile Vorra, Düsselbach und Alfalter kostet einschließlich Sanierung der Ortsnetze und dem Bau eines 800 cbm Hochbehälters an der "Birg" ca. 8,2 Mill. DM.
  • Die ehemalige FÜW-Trafostation „Prinzstollen“ im „Fichtig“ wird abgebrochen.
  • Bis Ende des Jahres wird eine große Zahl von Übersiedlern, Aussiedlern (Grenzöffnung DDR, Reisefreiheit, Demokratie Ostblockstaaten usw.) und Asylanten in zwei Gasthöfen („Zum Rathaus“ und „Rotes Ross“) sowie einem Privathaus in Vorra untergebracht. Bis zur endgültigen Auflösung 1993 bzw. 1994 werden zeitweilig bis zu 165 Personen gleichzeitig im Ort betreut.

4. Wahlperiode Gemeinderat 1990 – 1996

  • Die Gemeinderatswahlen ergeben: Ludwig Polster (2. Bürgermeister), Meier Konrad, Fritz Schwarm, Gerhard Loos, (Wählervereinigung/SPD), Dr. Franz-Josef Schingale, Kurt Stief, Rudolf Seitz, Georg Schlenk (CSU/FW), Peter Gebhard, Karl Herzog (FWG Vorra) - Werner Zeltner, Peter Schmidt (Unabhängige Liste Gesamtgemeinde Vorra)
    Bürgermeister wird Fritz Kohl (CSU/Freie Wähler) mit 579 – 550 Stimmen (Gegenkandidat Anselm Stieber)
    Beginn der Sanierung des Vorraer Ortskerns durch Ausbau des Rathausvorplatzes; die Gestaltung mit einem Brunnen mit Einweihung am 28. April (ist zugleich die letzte Amtshandlung von Bürgermeister Richard Morner.

09 - Bürgermeister Fritz Kohl 1990 - 1996

 

  • Zum 1. Mai wird die Bezirksstelle des FÜW in Vorra, Hauptstraße 42 aufgelöst. Durch den Wegzug der FÜW-Bezirksstelle wird die Stromversorgung durch die Bez.-Stelle Eschenau übernommen. Im ehemaligen Betriebsgebäude werden neben Wohnungen im Erdgeschoss Filialen einer auswärtigen Bäckerei und Metzgerei eingerichtet; das Magazin (Lagerhalle) wird später zu einer Arztpraxis umgebaut.
    Im Mai wird der sanierte Kinderspielplatz in Vorra (Bahnhofsweg) seiner Bestimmung übergeben.
    Dem Schachclub Vorra obliegt am ersten Augustwochenende die Veranstaltung der Bayer. Schachmeisterschaften im Schloss Vorra.

  • Im September werden verschiedene Straßen in Vorra und Artelshofen mit Geschwindigkeit „30 km/h“ beschränkt. Auch werden im gesamten Gemeindebereich Altglascontainer aufgestellt.

  • Die Raiffeisenbank Vorra plant den Gasthof Heißmann käuflich zu erwerben und nach Renovierung wieder eine Gaststätte und Bankräume bzw. im 1. Stock einen Gemeindesaal einrichten. Eine Realisierung scheitert aus unterschiedlichen Gründen.

  • Im November bilden die Gemeinderäte Dr. Schingale, Rudi Seitz, Peter Schmidt und Werner Zeltner die Fraktion der „Unabhängigen“.
1991
  • Im April 1991 fand das Richtfest für den Wasserhochbehälter auf der Birg statt, der 800 m³ fasst und etwa 1,15 Mill. kostete.
  • Ab Sonntag, 21.4.1991 gibt es in Vorra nur noch Fahrkarten aus dem aufgestellten Automaten.
  • Von 14.-16. Juni 1991 fand die 100 Jahrfeier des Soldatenvereins Vorra statt. Anwesend waren 72 Vereine.
  • In Alfalter wurde im Juni der Dorfbrunnen an der Bergfuhre eingeweiht.
  • Im Juli wurde bei der Grundschule Vorra ein Feuchtbiotop errichtet.
  • Düsselbach wird seit 23. September von dem neuen Hochbehälter in Vorra mit Artelshöfer Wasser versorgt. Es sollen auch Wasseruhren eingebaut werden.
  • Wegen anhaltender Trockenheit ging in Alfalter die Quellschüttung zurück und im Oktober 1991 mussten die Hochbehälter von der Feuerwehr aufgefüllt werden.
  • In Artelshofen fand im Dezember 1991 das Richtfest für den Erweiterungsbau des Feuerwehrhauses statt.
1992

 

  • Ende März geschieht in Düsselbach ein Doppelmord. Das Tatmotiv: Hoffen auf das Erbe des Anwesens Hausbesitzers. Beide Täter werden bereits in den nachfolgenden Tagen ermittelt und zu lebenslanger Haft verurteilt

  • In der Nacht zum 12. Juni brennt die Scheune des Anwesens Schweizer-Bergmann in Artelshofen nieder.
    Ab 15. Juni wird im ehemaligen Gasthof „Goldene Krone“ eine Fachklinik für Lymphologie betrieben. Sie ist vorläufiger Ersatz für geplante Neubauten auf der „Sauerbreywiese“ bzw. auf einem Grundstück neben der Grundschule, diese liegen aber wegen diverser baulicher Schwierigkeiten auf Eis; Betreiber ist Dr. F-J. Schingale.

  • Am Abend des 13. Juli wird auf der Straße nach Enzendorf Gemeinderat Karl Herzog von einem polnischen Asylbewerber mit dem Auto erfasst und tödlich verletzt. Erwin Häusler wird als Nachrücker im Gemeinderat vereidigt.

  • Ab September ist im ehemaligen Schulhaus in Artelshofen die 3. Gruppe des Vorraer Kindergartens untergebracht.
    Im Oktober wird der neue Dorfbrunnen bei der Schmiedbrücke in Artelshofen eingeweiht. Die Finanzierung erfolgte durch die bei der 1000-Jahr-Feier erwirtschafteten Gelder.

  • Der Wachtfelsen in Artelshofen, von dem sich mehrere große Steine gelöst und ins Tal gerollt waren, wird durch die FF Artelshofen, das THW Lauf und eine Fremdfirma abgesichert.

  • Ein geplantes Gewerbegebiet (drei Interessenten) in Alfalter sowie die Ausweisung eines allgemeinen Wohngebietes am südwestlichen Rand von Düsselbach werden von der Regierung von Mittelfranken abgelehnt.
1993
  • Mitte Februar 1993 wurde der Eislaufplatz mit ca. 500 m² in Düsselbach geflutet und seiner Bestimmung übergeben.
  • In Vorra wird der Münzfernsprecher gegen einen solchen mit Plastikkarten ausgewechselt.
  • Der Preis für einen Kubikmeter Abwasser beträgt 1,70 D-Mark, der Wasserpreis 1,00 DM.
  • Mit einem Gemeindefest wird am 9. Mai in der Vorraer Kirche die neue Orgel eingeweiht, Kostenpunkt 208 000 D-Mark.
  • Der Gesamt-Haushaltsplan für 1993 beträgt in Einnahmen und Ausgaben 5 079 724 DM.
  • Im Oktober wird die Asylantenunterkunft über der Post (Stöppacher Straße) wegen mangelnder hygienischer Zustände geschlossen. Zu dieser Zeit sind noch 109 Asylbewerber in Vorra.
  • Bei einer offiziellen Besichtigung im November durch das Landratsamt (Landrat Klaus Hartmann) wird festgestellt, dass Vorra eine der ärmsten Kommunen im Landkreis ist. Auf 22 qkm wohnen zu diesem Zeitpunkt 2 116 Einwohner.
  • Ab diesem Jahr wird mit dem Anschluss von Alfalter die gesamte Gemeinde mit Trinkwasser aus dem Buchenbergstollen („Südmundloch“) versorgt, die Quellschüttung beträgt 11 Liter/sec., das überschüssige Wasser läuft über den „Schmiedbach“ in die Pegnitz. Wegen des höheren Wasserdruckes gab es im Ortsnetz Alfalter zahlreiche Rohrbrüche. Es wurde deshalb beschlossen, das Rohrsystem zu erneuern. Von Seiten des Gesundheitsamtes gab es für das Wasser keine Beanstandungen. Der Trinkwasserpreis wird ab dem kommenden Jahr einheitlich auf 1,00 DM/m3 festgelegt
  • Die Kosten der Mühlbachbrücke (Stöppacher Straße/Birgstraße) in Vorra betragen rund 285 000 D-Mark, um 65 000 Euro teurer als geplant.
1994
  • Am 29. Juli wird das modernisierte Raiffeisenbankgebäude an der Hauptstraße eingeweiht.
  • Bei einer Nacht- und Nebelaktion lässt der Artelshöfer Mühlenbesitzer die Pegnitz beim Anwesen Reich-Rott ausbaggern, um einen rascheren Abzug des Wassers zu erreichen, was eine Strafanzeige zur Folge hat.
  • Ende des Jahres wird im ehemaligen Schulhaus in Artelshofen eine Krabbelgruppe des Kindergartens eingerichtet.
1995
  • In der ersten Sitzung im Januar wird der Neubau eines dreigruppigen Kindergartens in der Nähe des Schulhauses (ehemaliger Hartplatz) beschlossen.
  • Bei einem dreisten Einbruch im Schloss Artelshofen zwischen dem 11. und 13. Februar werden Kunstgegenstände im Wert von schätzungsweise 2 Mill. DM gestohlen, Täter aus dem Raum Sulzbach/Amberg können ermittelt, die Beute nach einem halben Jahr sichergestellt werden.
  • Am 2. März brennt in Alfalter die Scheune eines Anwesens vollständig nieder. Verletzt wird niemand.
  • Ende März 1995 tritt Ludwig Polster als 2. Bürgermeister und Gemeinderat aus gesundheitlichen Gründen zurück. Nachfolger als 2. Bürgermeister wird Kurt Stief und als neuer Gemeinderat Werner Seitz vereidigt. Im August tritt Dr. Franz-J. Schingale als Gemeinderat zurück, Nachrückerin wird Hannelore Zingler (CSU), die erste Frau seit 35 Jahren in diesem Gremium.
  • In der Mai-Gemeinderatssitzung erläutert Dr. Schingale das Projekt seiner Lymphologie-Klinik mit 60 Betten, die auf sog. Sauerbrey-Wiese (Sondergebiet an der Staatsstraße neben ehemaliger Tankstelle Mehl) entstehen soll. Trotz der Befürwortung durch den Gemeinderat zerrinnen alle Planungen für den Bau einer Klinik aus rechtlichen (u.a. Schallschutz wegen Straße und Bahnlinie) und finanziellen Gründen.
  • In diesem Monat ist auf Grund mehrerer Konkurse im Gemeindeteil Vorra nur noch ein Lokal, nämlich die Pizzeria „Bei Toni“ geöffnet.
  • Im gleichen Zeitraum wird das Neubaugebiet „Ostwärts des Schlossgartens“ mit insgesamt 66 z. T. bereits bebauten Grundstücken rechtskräftig erschlossen, neue Straßenzüge entstehen.
  • Das Naturfreundehaus „Falkenberg“ in Artelshofen besteht seit einhundert Jahren.

5. Wahlperiode Gemeinderat 1996 – 2002

  • Bei den Kommunalwahlen im März wird Volker Herzog (SPD) aus Artelshofen gegen zwei Mitbewerber – Hannelore Zingler (CSU) und Herbert Kupfer (UL) als neuer Bürgermeister gewählt.
  • Die Sitze des gänzlich verjüngten (nur drei Gemeinderäte sind über 40 Jahre) und mit acht Personen neu besetzten Gemeinderat gingen an: Hannelore Zingler, Dr. Eugen Ehmann, Horst Winter (CSU), Thomas Prechtel (2. Bürgermeister), Gerhard Loos, Anneliese Urbat, Werner Seitz (SPD), Herbert Kupfer, Werner Sauerbrey (UL) Walter Steger. Werner Zeltner, Richard Sperber (FW).

1996 Bürgermeister Volker HerzogBildnachweis: Archiv Gemeinde Vorra

 

12 - Gemeinderat 1996

 

  • Es wird mit Walter Steger erstmals ein Jugendbeauftragter bestellt. Außerdem wird zukünftig ein vierteljährlich erscheinender Gemeinde-Bote herausgegeben.
  • Im Juni wird in Alfalter der „Gänsehüter-Bub“ Brunnen eingeweiht.

13 - Gänsehüter Brunnen Alfalter

 

  • Im Oktober wird das Hotel „Rotes Ross“ mit allen Grundstücken (Pegnitzinsel u. a.) an die Sparkasse als Hauptgläubiger versteigert.
  • Im November wird der 3-gruppige Kindergarten eingeweiht, den zu diesem Zeitpunkt 65 Kinder besuchen.
1997
  • In Alfalter wird das Baugebiet „Koppenbrunnen“ unter Einbeziehung des Areals „Baier“ mit insgesamt 12 Bauparzellen geplant, der Bebauungsplan ein Jahr später verabschiedet.
  • Wegen der geringen Finanzkraft wird der Haushaltsplan erst im zweiten Anlauf durch das Landratsamt genehmigt.
  • Der alte Kindergarten steht nach der Renovierung Vereinen, Posaunenchor usw. als Versammlungs- und Proberaum zur Verfügung.
  • Im November wird der Gasthof „Zum Rathaus“ versteigert.
  • Im Dezember wird in Düsselbach ein Brunnen eingeweiht.
  • In Artelshofen richtet Rudi Poppendörfer ein privates Eisenbahnmuseum ein.
  • Zum Jahresende erhält die Gemeinde als Kommunalfahrzeug einen Unimog. Außerdem steht ein Gemeindemobil zur Verfügung, das die örtliche Geschäftswelt durch Werbeaufdrucke finanziert.
 

- Gemeinderat Dr. Eugen Ehmann stellt Antrag auf Entlassung, da seine Tätigkeit unvereinbar sei mit seinem Amt als Leiter der Kommunal- und Bauabteilung des Landratsamtes; Nachrückerin wird Margit Leimberger (CSU).

- Die Feuerwehrführung des Landkreises spricht sich für den Erhalt der drei Ortswehren aus.
- Die FF Artelshofen kann im Mai ein neues Löschfahrzeug in Betrieb nehmen.
- Beim Dorffest im August treten Volkstanzgruppen aus Niedersachsen, Ungarn und vom nahen Königstein auf; bei einem Tag der offenen Tür kann das renovierte Rathaus besichtigt werden.
- Die Bauleitplanung für das Gebiet Hirschbacher Straße – Fischbrunner Weg wird vorbereitet.

 

- Im Frühjahr verzögert sich der Einbau eines Fußgängerstegs über die Pegnitz zwischen Vorra und Artelshofen wegen Einspruchs eines Anliegers.
- Im Mai tritt die Gemeinde der „Kommunalen Allianz Hersbrucker Land“ bei.

- Die Planungen für ein von Evang. Kirche und Gemeinde gemeinsam genutztes Gemeindehaus (Hirschbacher Straße 10) werden wegen finanzieller Probleme und dem Einspruch der Denkmalschutzbehörde auf unbestimmte Zeit verschoben.

- Ende Juli feiert das Anwesen „Bachmühle“ in der Stöppacher Straße sein 400-jähriges Bestehen.

- Eine Bauhofhalle als Anbau an das Vorraer Feuerwehrhaus wird geplant.
- Die Lücke im Pegnitztal-Radweg zwischen Artelshofen und Enzendorf wird auf Höhe „Schönbrunnen“ geschlossen.
- Doppelter Brandalarm im November: Zimmerbrände in Vorra und Artelshofen können schnell gelöscht werden, keine Personenschäden.

- Der ehemalige Gasthof „Zur Goldenen Krone“ soll – nach Wegzug der Lympho-Opt-Klinik nach Hohenstadt - für ein Jugendprojekt der evangelischen Kirche hergerichtet werden. Die Jugendhilfe nutzt das Gebäude jedoch nur wenige Jahre, dann steht es über ein Jahrzehnt leer. Insgesamt wird das Gasthaussterben in der Bevölkerung öffentlich diskutiert. Lösungen sind nicht in Sicht.

  - In Artelshofen werden Straßennamen eingeführt; in Alfalter und Düsselbach entscheidet sich nach einer Umfrage die Mehrheit erneut gegen eine solche Maßnahme.

- Vor dem ehemaligen Kindergarten wird ein öffentlicher Spielplatz eingerichtet; der alte Spielplatz am Bahnhofsweg in Richtung Sportheim wegen des schlechten Zustandes aufgelassen.
- Die 7. Änderung des Flächennutzungsplans bzw. die 1. Änderung des Landschaftsplans werden verabschiedet.
  - Der Gemeinderat spricht sich gegen den Neubau eines FW-Hauses in Alfalter aus. Stattdessen soll das bestehende Gebäude renoviert und das daneben stehende Haus Nr. 52 als Schulungsraum umgebaut werden.
- - Im Laufe des Jahres werden die Bebauungspläne „Im Tal“ in Alfalter, sowie „Sandbühl“ und „Hirschbacher Straße“ in Vorra aufgestellt.
- In Oberartelshofen wird der Platz vor der ehemaligen Poststelle („Schwarzermo“) mit Brunnen neu gestaltet und die Brücke über den Schmiedbach erneuert.

- Der letzte Haushalt in „DM“  wird erstellt. Durch die Einführung des Euro (€) müssen anschließend alle Satzungen umgestellt werden.
2002

- Bei den Kommunalwahlen im März wird Bürgermeister Volker Herzog ohne Gegenkandidat mit 93 % (807 Stimmen) wiedergewählt.
- Zum 1. Mai werden sechs Gemeinderätinnen und –räte neu vereidigt. Der Gemeinderat besteht aus Peter Dorn, Margit Leimberger, Reinhard Tauber, Erwin Appel (CSU), Thomas Prechtel (2. Bürgermeister), Wolfgang Schwarm, Werner Seitz, Brigitte Leimberger (SPD), Walter Steger, Richard Sperber (FW) und Werner Zeltner, Eva-Maria Endres (UL).

 

14 - Gemeinderat 2002


- In diesem Jahr wird erstmals ein Haushalt in Euro verabschiedet, er beträgt im Verwaltungshaushalt 1.761.654 € und im Vermögenshaushalt 875.295 €.

Als Beitrag für den Umweltschutz wird in der Grundschule eine Hackschnitzelheizung eingebaut; das notwendige Heizmaterial kommt aus gemeindlichen Holz- und Entbuschungsaktionen.

 

- Die Brücke über die Pegnitz in Düsselbach (Stahl-/Holzkonstruktion) wird erneuert. Für Wasserwanderer gibt es zusätzlich eine Bootsanlegestelle.
- Im Pumpwerk Artelshofen, von hier aus werden alle vier Ortsteile versorgt, wird eine Wasseraufbereitungsanlage eingebaut.

- Im alten Kindergarten wird auf Initiative des Vereins „Maulwurf“ eine Gemeinde-Bibliothek eingerichtet.


- Für eine geplante Flurneuordnung sowie Dorferneuerung finden erste Informationsgespräche statt. Das Amt für ländliche Entwicklung übernimmt dafür die Erstellung eines Konzepts zur Gemeindeentwicklung.
Für die Ortsteile Alfalter und Düsselbach wird das Verfahren zur Flurneuordnung und Dorferneuerung eingeleitet. Die Teilnehmergemeinschaft, bestehend aus Personen beider Orte nimmt für die nächsten Jahre ihre Arbeit auf. Ein entsprechendes Verfahren für die Orte Vorra und Artelshofen kommt werden des Widerstandes einiger Grundstückbesitzer nicht zustande.

 

- Der „Fischbeckhof“ in Vorra wird als „Heuhotel“ umgebaut; die ehemaligen Stallungen werden als Heu-Schlaflager genutzt.


- Ende des Jahres wird die Postfiliale in der Stöppacher Straße geschlossen.

2006

- Im März wird bekannt: Das Artelshöfer Patrizierschloss bekommt einen neuen Besitzer: Der Münchner Pensionär Heinrich Bischoff hat das Anwesen von der Familie derer von Holzschuher käuflich erworben.

 

14a - neuer Schlossbesitzer
- Nach den Kostenermittlungen für die Planungen „Gemeindezentrum Hirschbacher Straße 10“ wird das Projekt für die kommenden Jahre ad acta gelegt. Anfangs 2010 spricht sich der Gemeinderat gegen den Abriss des unter Denkmalschutz stehenden Anwesens aus

- In Alfalter wird das FW-Gerätehaus fertig gestellt und eingeweiht.

 

- Im Laufe des Jahres wird eine Gestaltungssatzung für das Sanierungsgebiet „Ortskern Vorra“ verabschiedet.
- Zu der von der Gemeinde erworbenen Pegnitzinsel an der Bahnhofstraße wird ein Fußgängersteg in Form einer Stahlbrücke errichtet. Zudem entsteht für die Inselgestaltung ein Vorentwurf.
- Am „Falkenberg“ in Artelshofen wird mit eigenen Kräften ein Schutzzaun (Baumstämme) gegen den erneuten drohenden Steinschlag errichtet (tonnenschwerer Felsabgang in Richtung Bebauung „An der Wirtsleite“).


- Im April erfolgt die Anordnung für das Verfahren Flurneuordnung – Dorferneuerung für die Ortsteile Alfalter und Düsselbach. Eine Teilnehmergemeinschaft konstituiert sich. Eine TG Vorra-Artelshofen scheitert erneut am Interesse bzw. Einspruch einiger Grundstückseigner.


- Im Juni wird die neue Bibliothek in den Räumen des Alten Kindergartens eingeweiht.
- Das alte Artelshöfer Schulhaus wird zum Teil verkauft – die Gemeinde bleibt im Besitz des I. Stockwerks (Beurkundete Nutzung durch Pfarrgemeinde)

 

- Die Ausgestaltung der Pegnitzinsel macht Fortschritte: Ein Pavillon aus Holz, der auch als offizieller Raum für standesamtliche Trauungen gewidmet ist, wird gebaut, Wege werden angelegt und die Freiflächen begrünt.


- Der Kindergarten bietet ab diesem Jahr die Möglichkeit der Förderung von Kindern unter drei Jahren.

2008

- Bei den im März stattfindenden Kommunalwahlen  wird Volker Herzog (SPD) mit 605 Stimmen für eine dritte Amtsperiode wiedergewählt, sein Gegenkandidat Bernd Müller (CSU) erhält 345 Stimmen.
- In den Gemeinderat gewählt wurden Bernd Müller, Peter Dorn, Thomas Richter und Erwin Appel (CSU),  Thomas Prechtel (2. Bürgermeister), Werner Seitz, Brigitte Leimberger, Wolfgang Schwarm und Gerhard Loos (SPD), Werner Zeltner (3. Bürgermeister) und Florian Luber (UL) sowie Walter Steger (FWG).
- Aus dem Gemeinderat schieden aus bzw. traten nicht mehr zur Wahl an: Margit Leimberger, Richard Sperber, Eva-Maria Endres und Reinhard Tauber.

 

2008 Gemeinderat VorraBildnachweis: Archiv Gemeinde Vorra


- Im April wird die letzte – vor dem Rathaus stehende – Telefonzelle innerhalb der Gemeinde abgebaut.

 

15 - Telefonzelle


- Im Juni wird die Pegnitzinsel in Anwesenheit von Regierungsvizepräsident Dr. Eugen Ehmann und Landrat Armin Kroder offiziell der Öffentlichkeit übergeben.
- Die gelungene Renovierung der Artelshöfer Kirche „St. Phillipus und Jakobus“ wird mit einem feierlichen Gottesdienst abgeschlossen.

 

- Im Sommer  wird die Bauschuttdeponie an der Stöppacher Straße geschlossen, abgedeckt und eingegrünt.


- Die Bebauungspläne „Östlich des Schlossgartens“ und „Sandbühl“ (Probleme wegen aufwändigem Schallschutz an Bahnlinie verzögern hier das Projekt) werden überarbeitet, der Bebauungsplan „Altenhilfeeinrichtung Mielewski“ an der Hauptstraße neu erstellt.


- Im Rahmen eines bundesweiten Konjunkturpakets wird die energetische Sanierung des Grundschulgebäudes einschließlich der Generalsanierung (Modernisierung) des Turnhallentrakts beschlossen. Die Arbeiten erstrecken sich über zwei Jahre.

 

Der Gemeinderat benennt einen Behindertenbeauftragten.

2010

- Wegen baulichen Problemen bei der Erfüllung der neuen EU-VO (verlangt wird eine Trennung von Schlachtung sowie Fleisch- und Wurstherstellung) wird Schlachtbetrieb bei „Pechwirt“ in Artelshofen eingestellt;

 

16 - Brunner Pechwirt

 


- Am 29. April stirbt der Unternehmer Hannsheinz Porst, zuletzt wohnhaft Am Haar 1, Artelshofen;
- Im Juli hält Bischof Dr. J. Friedrich einen Gottesdienst zum 300-jährigen Jubiläum der Artelshöfer Kirche; Kirchenpatron und Schlossherr Heinrich Bischoff spendet eine 3. Kirchenglocke.

- Am 17. Oktober wird die neue Pegnitzbrücke in Alfalter eingeweiht, am 23. Oktober wird bei einem Festakt die Sanierungsmaßnahme Grundschule abgeschlossen und im gleichen Monat wird am Café „Inselblick“ Richtfest gefeiert;
- Ebenfalls im Oktober erscheint der Bildband „Vorra – Impressionen“ mit vielen Ansichten aus allen vier Gemeindeteile.
- Für den ausscheidenden Gemeinderat Gerhard Loos wird Herbert Niedermayer (SPD) vereidigt;

- Bereits zum Auftakt für das 1000-jährige Jubiläum in Vorra tritt Kabarettist Klaus Karl Kraus im Dezember 2010 im Heuhotel „Fischbeck“ auf.

 

- Im Januar versinkt das Obere Pegnitztal im Schmelzwasser, die Pegnitz überflutet sogar die Pegnitzinsel in Vorra.
- Im Februar wird das Café „Inselblick“ eröffnet, die offizielle Einweihung folgt im Juli.

-Zum 1000-jährigen Jubiläum gibt es zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen (Kunstpreis), mit einem Festabend („Spannende Geschichte rund ums Dorf“) im März beginnen die Festlichkeiten:
-           Sparkasse prägt Vorraer Jubiläumsmünze

  • Vernissage mit einheimischen Künstlern: Karsten Reckziegel, Bettina Graber-Reckziegel, Dorothea Tielemann, Manuela Reusch, Miguel Fragoso, Irina Stiegler, Thea Müller, Matthias Meier
  • Bierfest der Vereine
  • Festgottesdienst mit Regionalbischof Dr. Stefan Ark Nitsche
  • Kabarett mit bekannten fränkischen Künstlern
  • Festtage 2. mit 5. Juni – themenbezogener Festzug
  • Oldtimer-Treffen
  • Serenade auf Pegnitzinsel


- Die in diesem Jahr verstorbene Artelshöfer Künstlerin Gerda C. Kallup vermacht ihre Skulpturensammlung (ca. 70 Exponate) der Gemeinde.
- Im Dezember gründet der Schloss- und Patronatsherr Heinrich Bischoff eine Stiftung zur Förderung der Belange der Kirchengemeinden Artelshofen – Vorra – Alfalter/Düsselbach.

-Im gleichen Monat wird eine Bürgerinitiative (Mitglieder u. a. aus Artelshofen) zur Erhaltung der 23 alten Eisenbahnbrücken im Pegnitztal gegründet;

  - Zum Abschluss der 1000-Jahr-Feiern treten im Frühjahr nochmals mehrere fränkische Kabarettisten im „Heuhotel“ auf
- Die Ortschronik „Vorra, ein 1000-jähriges Dorf“ erscheint

- Im Mai werden die Arbeiten am Inselvorplatz und ums Inselcafé abgeschlossen.
- Im Oktober ereignet sich an der Bahnlinie bei Düsselbach ein tödlicher Unfall.
- Die Linde an der Einmündung Fischbrunner Weg wird gefällt.
- Auf der Vorraer Wacht wird im Dezember der Funkmast ausgewechselt, der neue hat eine Höhe von 48 Meter.
2013

- Im Januar wird eine Studie der Uni Eichstätt zu Wirtshaussterben veröffentlicht: In diesem Jahr gibt es nur noch 5 Wirtschaften 1 x Alfalter Stiegler, 2 x Vorra Toni und Café, 2 x Artelshofen Pechwirt, Juraschanze – 1950 waren es noch 17.

- Im Februar erhält der Bauhof einen neuen  Unimog
- Kulturprogramm im Heuhotel: Andrea Lipka, Bernd Regenauer, „Frankenbänd“, Alexander Göttlicher, Ute Weidinger, Steffi Zachmeier.
- Im März wird der Pausenhof der Grundschule saniert.


- April: Sicherung des Artelshöfer Wachtfelsen und weiterer Felsformationen beginnt.
- Im Oktober besteht die Gemeindebibliothek zehn Jahre.
- Im November erfolgt die Nutzungsänderung für die Gasthöfe „Goldene Krone“, Vorra und Goldener Stern, Alfalter. Die zukünftige Nutzung als Asylantenunterkünfte wird durch den Gemeinderat einstimmig verabschiedet.

8. Wahlperiode 2014 – 2020

- Bei den im März stattfindenden Kommunalwahlen wird Volker Herzog (SPD) mit 533 Stimmen (61,1 %) für eine vierte Amtsperiode wiedergewählt, sein Gegenkandidat Bernd Müller (CSU) erhält 339 Stimmen (38,8 %).

-
In den Gemeinderat gewählt wurden Bernd Müller, Nikolai Leimberger, Kurt Stief jun. Peter Dorn (CSU), Thomas Prechtel (2. Bürgermeister), Wolfgang Schwarm, Jörg Mielewski, Brigitte Leimberger, Werner Seitz (SPD), Walter Steger (FW), Werner Zeltner (3. Bürgermeister), Florian Luber (UL); neu im Rat sind Jörg Mielewski und Nikolai Leimberger.

2014 Gemeinderat VorraBildnachweis: Archiv Gemeinde Vorra

 

- Im Sommer wird die Tiergartenstraße in Vorra komplett saniert.
-  Bei einem Brand in der ehemaligen Mühle Alfalter wird eine Dachgeschoßwohnung zerstört.
- Im September - Erstmals beziehen Asylbewerber den umgebauten Gasthof in Alfalter; zur gleichen Zeit Gründung eines Ehrenamtskreises Flüchtlingshilfe.


- Am 11. Dezember werden durch einen Brandanschlag weitere, kurz vor dem Bezug stehende Asylantenunterkünfte in Vorra (ehemalige Gasthof „Goldene Krone“ plus Nebengebäude sowie Wohnhaus an der Hauptstraße) teilweise zerstört. Aufgrund entsprechender Wandschmierereien werden die Täter im rechtsradikalen Milieu vermutet. Eineinhalb Jahre später fällt der Verdacht auf die bauausführende Firma (drohende Insolvenz wegen baulicher Nachrüstungen), das Verfahren wird jedoch mangels Beweis eingestellt.

2015

Dez. 2014 – Jan. 2015 – Zahlreiche Aktionen nach Brandanschlag (Besuche Innenminister Joachim Hermann, Landesbischof Bedford-Strom usw., Menschenkette, Gottesdienste, usw.). Der Besitzer der an die Regierung von Mittelfranken verpachteten Gebäude verspricht baldige Sanierung der brandgeschädigten Anwesen.


- Der Gemeindehaushalt umfasst in Einnahmen und Ausgaben 3.759.138 Euro, davon entfallen auf den Vermögenshaushalt 1.002.571 Euro.
- Im Juni wird der Fremdenverkehrsverein Vorra aufgelöst
- Im Juli feiert das Schullandheimwerk Mittelfranken sein 60-jähriges Bestehen (Schloss Vorra).

- Im Oktober werden in Vorra zwei Häuser abgebrochen: Sandbühlweg 1 und Hauptstraße 38.

 

18 Abgerissenes Gebäude Sandbühlweg 118 - abgerissenes Gebäude Hauptstraße 38

 

- Im Dezember beziehen die ersten Asylbewerber das sanierte Haus Hauptstraße 40.

 

2016

- Januar: Die Planungen für den Brückenneubau Artelshofen beginnen; die Kanalsanierung für die Gesamtgemeinde läuft an.
- Im Februar erklärt der Bezirk Mittelfranken, den Standort Schullandheim Vorra zu erhalten.
- April: Die Wasserentnahme aus südlichem Mundloch des Buchenbergstollens ist vertraglich bis 2034 gesichert.

- Mai: Ehemaliger Gasthof „Zum Hirschen“ in Artelshofen wird Wäscherei für Alten- und Pflegeheime; umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Marienkirche Vorra beginnen.
- Im Juni wird an der Pegnitzinsel eine E-Bike-Ladestation eingerichtet.

- Nach dem Bezug des nach dem Brand ebenfalls total sanierten Gasthofs „Zur goldenen Krone“ stehen in dem Areal insgesamt bis zu siebzig Wohnplätze zur Verfügung, in Alfalter sind es dreißig.

- Im September wird das Baugebiet „Im Tal“, Alfalter, um weitere Bauplätze erschlossen.

- Im Oktober wird die Pegnitzbrücke in Artelshofen eingeweiht(Kosten 1,1 Mill. Euro), zudem wird am Artelshöfer Schulanger eine E-Tankstelle übergeben.

2017

- Januar: Neue Planungen für das Baugebiet „Sandbühl“ in Vorra..
- Im März wird die Marienkirche Vorra „im neuen Glanz“ eingeweiht. Im gleichen Monat wird die Sparkassen-Geschäftsstelle in Vorra geschlossen.

 

19 - Sparkassengeschäftsstelle Vorra


- Im April stellt die FF Vorra zwei neue Fahrzeuge offiziell in Dienst – HLF 10 und ein Mannschaftstransporter.
- Im Mai wird Dorfgemeinschaftshaus Alfalter wird eingeweiht.
- Im September wird der an den Kindergarten anschließende Hortgruppenanbau übergeben.
- Im November gibt es erstmals eine gemeinsame Veranstaltung mit den Asylbewerbern „Integratio per Bier und Couscous“ oder „ Falafel trifft Zweibelkuchen“.

2018

- Januar: Umfangreiche Baumfällarbeiten u. a. entlang der Stöppacher Straße wegen Eschentriebsterben;
- Februar: Die Erschließung des Baugebiet „Im Tal“, Alfalter“ wird abgeschlossen, erste Einfamilienhäuser werden gebaut.
- Im März eröffnet die „Vogelbeere“, ein Laden mit Café unter der Regie der Lebensgemeinschaft Münzinghof in der Bahnhofstraße.
- Der Gemeindehaushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit knapp 4,1 Mill. Euro ab.
- Im August werden die Kanufahrten auf der Pegnitz wegen anhaltendem Niedrigwasser stark eingeschränkt.
- Im September werden entlang der Hauptstraße die Gehsteige erneuert.
- Im November wird der in Vorra wohnende Dr. Eugen Ehmann, bislang Regierungsvizepräsident von Mittelfranken

zum Regierungspräsident von Unterfranken ernannt.

 

2019

- Januar: Wegen Fichtensterben (Borkenkäfer, Trockenheit) müssen im Laufe des Jahres zahlreiche Bäume aus Gemeindewald entfernt; an der Klingenleite sogar ein neuer Rückeweg angelegt werden.
- Beim Gemeindeschießturnier im März wird Bernd Baier aus Alfalter „Bürgerkönig“.
- Im Juni muss die Feuerwehr in kurzen Abständen zu einem Kamin- sowie einen Garagenbrand in Vorra ausrücken.
- Im Juli beginnt der Neubau der Eisenbahnüberführung in Unterartelshofen, der sich bis zum Frühjahr 2021 hinzieht; mit teilweisen Sperrungen des Bahn- aber auch des Ortsverkehrs.
- „Sommer auf der Insel“, eine gut besuchte Veranstaltungsreihe mit einem vielfältigen Programm aus Jazz, Soul, alten Schlagern, Punkrock und Rockabilly-Musik
- Bei dringenden Straßensanierungen werden in Vorra und Artelshofen insgesamt 18 Teilflächen ausgebessert und asphaltiert.
Im Rahmen der Dorferneuerung werden in Alfalter und Düsselbach die Gehsteige neu gepflastert.
- In allen Ortschaften erfolgt der Breitbandausbau.
- Im November gibt es, organisiert vom Ehrenamtskreis Flüchtlingshilfe zum dritten Mal „Zwiebelkuchen trifft Falafel“

Wahlperiode 2020 – 2026

Bei den im März stattfindenden Kommunalwahlen wird Volker Herzog (SPD) mit 547 Stimmen (61,25 %) für eine fünfte Amtsperiode wiedergewählt, sein Gegenkandidat Bernd Müller (CSU) erhält 346 Stimmen (38,75 %).
- In den Gemeinderat gewählt wurden von der Liste CSU Bernd Müller, Nikolai Leimberger, Kurt Stief, Johanna Seitz und Florian Luber; von der Liste SPD Thomas Prechtel (2. Bürgermeister), Stefanie Setschödi, Jörg Mielewski, Brigitte Leimberger und Arslan Derebasi, von der Liste FWG Magnus Urbat und Sonja Prütting.

2020

- Beim Gemeindeschießturnier anfangs März wird Wolfgang Schwarm „Bürgerkönig“.
- Im Juli erfolgt der Umlegungsbeschluss für den Bebauungs- und Grünordnungsplan Nr. 5 „Sandbühl II“ in der Fassung vom 21. April 2020.

- Von Mitte März bis Jahresende schränkt die Corona-Pandemie mit teilweisem „Lockdown“ das Vereinsleben stark ein. Aber auch der kommunale (Gemeinderatssitzung in der Turnhalle mit genügend Abstand zum Nebenmann) und private Bereich (Maskenpflicht! Keine Vereinsveranstaltungen usw.) sind betroffen.

 

2020 Gemeinderatssitzung während CoronaBildnachweis: Archiv Gemeinde Vorra


- Ende 2020 bis 2023: Behindertengerechter Ausbau der Grundschule Vorra mit Neugestaltung der Eingangsbereiche.

- Im Zuge der Dorferneuerung Alfalter wird der Friedhofvorplatz neu gestaltet.

2021

- Im April wird der Fahrkartenautomat an der DB-Haltestelle Vorra entfernt.
- Im Juni erhält die FF Alfalter ein neues Löschfahrzeug.

- Auf Antrag eines Initiativkreises „Naturkindergarten“ wird im September gemeinsam mit der Stadt Velden und der Gemeinde Hartenstein am Ende der Steinbruchstraße ein Naturkindergarten eröffnet.
- Im Sommer wird der Pegnitzsteg am Fußweg zum Bahnhof erneuert, die bisherige Holzkonstruktion war durch Feuchtigkeitseinwirkung marode und morsch.
- Ende Oktober schließt nach erfolgreichen 16 Jahren das Heuhotel „Fischbeck“ in Vorra, nicht zuletzt wegen der Corona bedingten Einschränkungen.

2022

- Die seit fünf Jahren leerstehenden Räume der ehemaligen Sparkassen-Geschäftsstelle im Rathaus werden umgebaut und saniert: Die hinteren drei Räume werden für das Gemeinde-Archiv genutzt, daneben erhält das Forstamt Oberes Pegnitztal ein Büro und die vorderen Räumlichkeiten nutzt ein Finanzdienstleister.

- In der Gemeinde werden die Wasserzähler auf digitale Ultraschall-Wasserzähler umgestellt.
- Am Artelshöfer Falkenberg wird ein Sender für Mobilfunk aufgestellt.

- Für die Umnutzung des Gebäudes der ehemaligen Raiffeisenbank-Geschäftsstelle wird eine Entwurfplanung erarbeitet, um Platz (Umkleide Mann/Frau, Materiallagerung usw.) für die benachbarte FF Vorra zu schaffen.

- Im Herbst kippt der marode Pegnitzsteg, eine Verbindung zwischen Wildenreuthweg und Bahnhofsweg. Über die Ausführung eines neuen Stegs gibt es kontroverse Diskussionen, ob Holzkonstruktion oder wie vom Bürgermeister vorgeschlagen, einen Unterbau aus Metall und horizontalem Stahlgeländer. Aus finanziellen Gründen wird die Wiederherstellung zurückgestellt.

- Der Gehsteig vor dem Anwesen Alfalter 12 wird durchgehend erweitert und teils mit Mitteln aus der Dorferneuerung finanziert.

- Der Dorfladen „Vogelbeere“ in Vorra feiert im Oktober sein fünfjähriges Bestehen.

2023

Zum Jahresbeginn öffnet das Forstrevier Oberes Pegnitztal sein Büro im Vorraer Rathaus.

­ Ebenfalls seit Jahresbeginn gibt es im oberen Pegnitz einen von vier Familienstützpunkten des Landkreises, angegliedert an das Evang. Haus für Kinder „Pfiffikus“ in Vorra, zuständig für die Kommunen Vorra, Velden, Hartenstein, Neuhaus a.d.Pegn. und Kirchensittenbach.

 

­ Völlig überraschend verstarb in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (2./3. Februar) Bürgermeister Volker Herzog im Alter von 61 Jahren.

­ Die anstehenden Bürgermeister-Neuwahlen gewann mit deutlichen 63,4 % (540 Stimmen) der 47-jährige ledige Bernd Müller aus Düsselbach, nominiert vom CSU-Ortsverband Vorra. Die Gegenkandidatin Vera Steger (SPD/Freie Wählergemeinschaft) erhielt 36,6 % (312 Stimmen). Die Wahlbeteiligung betrug 65,6 Prozent.

­ Mit Vereidigung des neuen Bürgermeisters am 2. Mai wurde der frei werdende Sitz im Gemeinderat durch Nachrücker Bernd Morner (CSU), ebenfalls in Düsselbach wohnhaft, übernommen.

 

2023 Bernd Müller BürgermeisterBildnachweis: Archiv Gemeinde Vorra

- Am 29. April verstarb Heinrich Bischoff, Schlossherr zu Artelshofen und Patron der Kirchengemeinde Artelshofen-Enzendorf im Alter von 84 Jahren an seinem Erst-Wohnsitz in München.

- Im August wurde eine PV-Anlage auf dem Turnhallendach der Grundschule installiert mit einem Stromspeicher von 22 kW im Keller.

­ Nach Abschluss der Umbauarbeiten in der ehemaligen Raiffeisen-Geschäftsstelle bekam die FF Vorra neue Räumlichkeiten für Umkleide-, Lager- und Büroräume. Die Einweihung erfolgte im Rahmen einer „Langen Nacht der Feuerwehr“ am 23. September.

­ Nennenswerte Straßenbaumaßnahmen wurden u.a. im Fischbrunner Weg und in der Birgstraße in Vorra, in der Dr.-Max-Simon-Straße in Artelshofen und in Alfalter durchgeführt. Die unter Denkmalschutz stehende Mühlbachbrücke erhielt eine neue Abdeckung.

Im Oktober wurde ein „Vorra-Gutscheins“ eingeführt. Dieser kann bei der Gemeindeverwaltung erworben und bei vielen örtlichen Geschäften und Gaststättenbetrieben eingelöst werden.

­ Am 7. November verstarb Ludwig Polster im Alter von 95 Jahren. Er war von 1972 bis 1995 2. Bürgermeister der Gemeinde Vorra

 

2023 Polster LudwigBildnachweis: Archiv Gemeinde Vorra

2024

Nachrücker für die zum Jahresende ausgeschiedene Gemeinderätin Brigitte Leimberger wurde Patrick Eichenmüller (SPD) aus Vorra

 

Am 28. Januar gab es erstmals einen Bürgerempfang im Vorraer Schloss mit viel Prominenz und Ehrungen für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst

 

Chronik aller Ortsteile bis 1972

1011 Wird Vorra (Forehun) als ein Wirtschaftsgut König Heinrich II. erstmals urkundlich erwähnt
1073 Gründung des Hochstift`s St. Jakob durch Bischoff Hermann
1300 Waren die Herren von Artelshof (Artolzhofen) Dorfbesitzer
1331 Kaiser Ludwig der Bayer übergibt die Rechte (Reichslehen) an den Deutschherrenorden zu freiem Eigentum
1353 Vorra wird böhmischer Besitz
1384 Rückeroberung des Gebietes durch die bayerischen Herzöge
1435 Die Hofmark Vorra wird von der Nürnberger Patrizierfamilie Harsdorf käuflich erworben
1497 Durch Stiftsurkunde wird Vorra selbständige Pfarrei
1457 - 1522 Ritter zu Egloffstein war Vogtherr von Vorra
1522 Vorra geht in den Besitz der Familie –žStieber zu Buttenheim" über
1531 Das Schloß Artelshofen gelangte an die Nürnberger Patrizier Holzschuher.
1597 Vorra wurde an die Familie Carl Tetzel verkauft
Um 1600 Carl Tetzel schuf erste Gemeindeordnung
Seit 1605 Werden in Vorra die Kirchenbücher geführt
1611 Verstarb Carl Petzel.
Ab 1626 Enge Verbindung mit Artelshofen
1618 - 1648 30-jähriger Krieg brachte über Vorra, Alfalter, Düsselbach und Artelshofen, furchtbare Geschehnisse.
1738 - 1739 Grundlegende Erneuerung der Kirche
1775 Neuerbauung des Kirchturms in Artelshofen
1780 Größte Brandkatastrophe in Vorra.
1783 - 1853 Christian Wilhelm von Scheurl und Karl Jacob Wilhelm Scheurl übernehmen die Güter von Vorra.
1796 - 1806 Schreckenszeit infolge Durchzug plündernder fremder Truppen.
1806 Vorra, Artelshofen und Alfalter-Düsselbach wurden bayrisch
1864 - 1865 Bau der steinernen Pegnitzbrücke
1873 Wirtschaftlicher Aufschwung durch den Bau der Eisenbahnlinie
1880 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Artelshofen
1890 Grundsteinlegung zum neuen Schloß.
1876 Einführung der Standesämter
Um 1900 Erzschürfungen und Abbau bis in die 40er Jahre an
Verschiedenen Stellen hier und der Umgebung, u.a. im Prinzstollen beim Fichtig.
Günstige Betriebsentwicklung im Steinbruch mit Schotterwerk und Kalkofen.
1907 Umbau der Ecksteinschen Kunstmühle zum Bronzewerk durch Hermann Rosenhaupt.
Ab 1909 Bau der Wasserleitung Ranna - Nürnberg durch die Ortschaft
1914 - 1918 Der 1. Weltkrieg forderte schwere Opfer. Man hatte hier 23 = in Artelshofen 16 = und in Alfalter 12 Gefallene zu beklagen.
1921 Wird die Pegnitzbrücke in der Ortsmitte aus Eisenbeton gebaut, da das Hochwasser von 1909 die alte Steinbrücke stark beschädigt hatte.
1939 Werden die Bezirksämter in Landkreise umbenannt.
1945 Am 18. April, nachmittags, rücken starke amerikanische Truppen von Artelshofen herkommend kampflos in Vorra ein. Die bereits sehr zugenommene Einwohnerzahl steigt weiterhin an.
Nach hier verlagerte Lebensmittel- und Schuhversorgungslager werden ausgeräumt.
Eine schreckliche Bilanz des 2. Weltkrieges:
In Vorra wird um 66, in Artelshofen um 18, in Alfalter um 16 und in Düsselbach um 6 Kriegstote getrauert.
1950 Betrug die Einwohnerzahl 1058
Um 1955 Wird in Düsselbach die Pegnitzbrücke erneuert.
1961 950-Jahr-Feier Vorra.
FÜW Bez.Stelle wird von Artelshofen nach hier verlegt.
1962 Wird das Ortsnetz der Wasserleitung erneuert sowie Ortsstraßen geteert.

 

Chronik ab 1900 der ehemaligen Gemeinde Alfalter

1902 Für einige Anwesen erste Stromversorgung durch Mühle Haberstrumpf.
1923 Johannes Herbart, Fabrikant aus Nürnberg, wird wegen seiner grossen Verdienste zum Ehrenbürger ernannt.
1927 Verbesserung der Wasserversorgung durch den Bau eines Vorratsbehälters an der Fischerfuhre.
1930 In Düsselbach erhalten die Anwesen rechts der Bergfuhre ersten Stromanschluss. Bereits um 1900 wurden aber schon durch die örtlich gegründete –žDüsselbacher Elektrizitätsgesellschaft" (Genossenschaft) einige Häuser mit Strom versorgt.
1936 wird wegen des "mageren" Gemeindehaushalts eine Bürgersteuer von 3,00 Mark pro Person eingeführt.
1941 - 1949 Bedingt durch die Kriegsereignisse stieg die Einwohnerzahl in diesen Jahren durch den Zuzug von Fliegergeschädigten und Evakuierten aus dem Raum Bremen, Ausgebombten aus Nürnberg sowie Heimatvertriebenen aus dem osten um über 200 Personen an.
Zur Unterbringung wurden an der Talfuhre 5 Behelfsheime errichtet.
1950 betrug die Einwohnerzahl 511
1952 Übernimmt in Düsselbach das FÜW die Stromversorgung
1954 Georg Kraus scheidet als letzter Gemeindehirte aus.
1955 übernimmt das FÜW die Stromversorgung
1972 1. Januar erfolgt die Freiwillige Auflösung der Gemeine und der Zusammenschluß mit der Gemeinde Vorra

 

Kurzgeschichte der vier Ortsteile der Gemeinde Vorra nach 1871

1871 bis 1877 Bau der Eisenbahn (zunächst eingleisig) Nürnberg - Schnabelwaid durch das Pegnitztal
1895 bis 1899 Heißmann, Bürgermeister von Vorra
1899 Bau eines 2. Geleises für zweispurigen Bahnberieb
1900 Um die Jahrhundertwende verlieren die Dörfer Alfalter, Düsselbach, Vorra und Artelshofen ihren rein dörflichen Charakter: Mit elektrischem Licht und Anschluss an Trinkwasserleitungen hält der technische Fortschritt auch in den Landgemeinden Einzug. Zudem brachte der Eisenbahnanschluss mit seinem gewerblichen Element, den Pendlern und den Wochenendausflüglern einen Wandel im Alltag sowie einen wirtschaftlichen Aufschwung.
1900 bis Mai 1919 Renner, Bürgermeister von Vorra
1900 bis Mai 1919 Johann Georg Bauer, Bürgermeister von Alfalter
1902 Alfalter erhält erste Stromversorgung durch Mühle Haberstumpf
1902 bis 1919 Friedrich Dozauer, Bürgermeister von Artelshofen
1909 Ein mächtiges Hochwasser überschwemmt das gesamte Pegnitztal, das Wasser steht teilweise bis zu den Dächern, Brücken werden weggerissen.
1909 bis 1912

Bau der Nürnberger Wasserversorgung (Rannaleitung) durch das Pegnitztal;

beim Bau des 2630 m langen Buchenbergstollens nördlich von Oberartelshofen werden starke Quellen angeschnitten, so daß der Ort seither davon mit Trinkwasser versorgt wird.
1914 bis 1918

Der I. Weltkrieg verlangte auch von den drei Landgemeinden schwere Opfer an Menschenleben und Entbehrungen; die Entwicklungen auf allen Gebieten kamen zum Stillstand; für das Vaterland starben im I. WK

                         aus Alfalter    12 Männer

                         aus Vorra       23 Männer und

                         aus Artelshofen 16 Männer.

1919 bis März 1933 Engelhardt, Bürgermeister von Vorra
1919 bis März 1933 Georg Leimberger, Bürgermeister von Artelshofen
1920 bis 1945 Johann Prühäuser, Bürgermeister von Alfalter
1921 Pegnitzbrücke in der Ortsmitte Vorra wird aus Eisenbeton gebaut, nachdem das Hochwasser von 1909 die alte Steinbrücke stark beschädigt hat.
1923 Johannes Hebart, Fabrikbesitzer aus Nürnberg, wird wegen seiner Verdienste zum Ehrenbürger von Alfalter ernannt; Dank seiner hochherzige Stiftung konnte die Dorfkirche renoviert werden.
1924 Währungsreform
1927

Mit dem Bau eines Vorratsbehälters an der Fischerfuhre wird die Wasserversorgung in Alfalter verbessert.

1930 Die Anwesen in Düsselbach rechts der Bergfuhre erhalten erstmals Stromanschluss bis dahin mußen Petroleumlampen reichen.
1931 Wildbachverbauung bzw. Teilverlegung des Rumpelbaches in Unterartelshofen, Talsperrenbau im Engen Tal.
1933 bis 1937 Konrad Heckel, Bürgermeister von Artelshofen
1933 bis 1945 Georg Pirner, Bürgermeister von Vorra
1933 Die frühere Bezirksstraße wird von Hohenstadt bis Velden mit einem Kostenaufwand von 150.000 RM als Teerakadam-Straße ausgebaut und als Landstraße I. Ordnung eingestuft.
1936 Es wird wegen des "mageren" Gemeindehaushalts in Alfalter eine Bürgersteuer von 3,- DM pro Person eingeführt.
1937 bis 1945 Theodor Horn, Bezirksstellenleiter FÜW, Bürgermeister in Artelshofen
1939

Die Bezirksämter werden in Landkreise umbenannt; die Pegnitztalgemeinden gehören nunmehr zum Landkreis Hersbruck.

1939 bis 1945

Der II. Weltkrieg zeigte auch in den Landgemeinden katastrophale Folgen; gefallen sind

  • aus Artelshofen 18 Männer
  • aus Düsselbach 6 Männer
  • aus Vorra         66 Männer
  • aus Alfalter    16 Männer

die meisten in den letzten Kriegsmonaten.

1945 / 1949

Bedingt durch die Kriegswirren stiegen die Einwohnerzahlen der Pegnitzorte erheblich an; neben Fliegergeschädigten und Ausgebombten aus dem Großraum Nürnberg waren dies Evakuierte insb. aus Bremen, Kiel und Emden, sowie in den letzten Kriegstagen Heimatvertriebene aus Schlesien, Sudetenland usw.; in Alfalter z.B. wurden in der Talfuhre fünf Behelfsheime zur Unterbringung errichtet; die Einwohnerzahlen stiegen z.B. in Artelshofen von 320 (1939) auf 626 (1945), in Alfalter um über 200 Personen.

1945

1945    18. April - amerikanische Truppen erreichten von Großmeinfeld aus kommend Artelshofen;  ein Strom von Kriegsfahrzeugen ergoss sich Richtung Vorra

1945 bis April 1952

Paul Schwemmer, Bürgermeister von Vorra

1945

Erhard Deinzer -  Bürgermeister in Artelshofen

1945 bis 1966

Georg Leopold, Bürgermeister in Artelshofen

1950

1950    betrug die Einwohnerzahl in  Vorra       1058

                                                            Alfalter     511

                                                            Artelshofen  591

1946 bis 1951

Johann Stiegler, Bürgermeister in Alfalter

1948

Nach der Währungsreform und Einführung der D-Mark beginnt auch in der Landwirtschaft die fortschreitende Mechanisierung

1949

Bau eines Feuerwehrhauses am Hirtenanger, Artelshofen

1952 bis 1971

Georg Pirner, Bürgermeister von Vorra

1952 bis 1956

Georg Besold, Bürgermeister von Alfalter

1952

FÜW übernimmt die Stromversorgung in Düsselbach

1953

Bau der "Frankenjuraschanze" an der Pegnitz bei Oberartelshofen durch den SC Artelshofen

1954

Georg Kraus scheidet als letzter Gemeindehirte von Alfalter aus

1956

FÜW übernimmt die Stromversorgung in Alfalter

1957

Georg Brunner, Bürgermeister von Alfalter

1957

Unterartelshofen wird mit einer neuen Hauptleitung an der Buchenbergquelle angeschlossen

1961

950-Jahr-Feier von Vorra

1961

Bezirksstelle des FÜw wird von Artelshofen nach Vorra verlegt

1962

Bahnhofsweg Artelshofen nach Vorra wird geteert

1966 bis 31.12.1971

Richard Morner, Bürgermeister von Artelshofen

1966

Schulverband der drei Gemeinden Alfalter-Vorra-Artelshofen wird gebildet mit zwei Klassen in Alfalter, vier in Vorra und zwei in Artelshofen.

1968

 Sanierung der Wasserversorgung Artelshofen und Bau eines Hochbehälters