Düsselbach

Wappen Vorra

Die Ortschaft Düsselbach ist, was zumindest ihre erstmalige urkundliche Erwähnung betrifft, die jüngste Ansiedlung in der Gemeinde. Das fränkische Dörfchen dürfte aber schon älter sein als sein namentliches Auftauchen als –žDistelbach–œ in einer Urkunde von 1356. Denn schon etliche Jahre früher soll die Vogtei Hersbruck hier ein Lehen besessen haben, urkundlich jedoch nicht nachweisbar.

Geschichtlich kann man den Ort von dem benachbarten Alfalter kaum trennen, denn es besteht seit Jahrhunderten ein Pfarrsprengel aus beiden Dörfern, der noch heute fortwährt. Auch die bis 1972 bestehende Landgemeinde aus den Orten Düsselbach und Alfalter zeigt auf eine gemeinsame Geschichte hin.

Um 1500 gab es hier am –žDistelbach–œ zwölf Anwesen, die ihren Zehnten an verschiedene Herren der Umgebung entrichten mussten. Eine Mühle wurde 1727 von einem –žentsetzlichen Wolkenbruch–œ weggerissen und nicht mehr aufgebaut. Um 1800 ging die Zahl der Anwesen auf elf zurück. Zuständig war für den rechts der Pegnitz gelegenen Ort das Pflegamt Hersbruck. Ab 1564 wurde Alfalter, und damit auch Düsselbach mit Artelshofen kirchlich vereint. Bis in die jüngste Zeit galt die Regelung, dass der Artelshöfer Pfarrer im vierzehntägigen Wechsel die Messe abwechselnd in den beiden Orten hielt.

Um Düsselbach finden wir zwei bemerkenswerte geologische interessantes Relikt.

Gegenüber dem Ort am Hang des linken Pegnitzufers ragt die –žDüsselbacher Wand–œ empor. Dieses Kalkriff ist der Überrest eines Jurameeres, das unsere Gegend vor rund 200 Millionen Jahren bedeckte. So findet man noch heute in den Kalkbrüchen zahlreich vielrippige Ammoniten, Reste von Belemniten (Teufelsfinger), versteinerte Muscheln und Schnecken. Die –žDüsselbacher Wand–œ, ein geologisch interessante Relikt wie der benachbarte Riffler oder die Wachtfelsen in Vorra und Artelshofen, ist ein beliebtes Klettergebiet mit zahlreichen, mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bewerteten Aufstiegsmöglichkeiten.
Eine zweite geologische Sonderheit liegt am rechten Hang zwischen Düsselbach und Alfalter nahe der Staatstraße - die –žSteinerne Rinne–œ. Sie ist ein knapp hundert Meter langes, durch Quellen gespeistes Rinnsal, das in einem durch Kalktuffablagerungen in Jahrhunderten entstandenen Hochbett fließt.

Heute zählt Düsselbach rund 35 Anwesen mit knapp einhundert Einwohnern. Da es bis Ende des 20. Jahrhunderts nur wenige Neubauten gab, blieb der Ort in seinem ursprünglichen Aussehen nahezu erhalten.